Dazu befragte er Freiwillige zu unterschiedlichen politischen und Alltagsszenarien. Die Teilnehmer sollten beispielsweise ein moralisches Urteil über einen Getränkeautomaten fällen, der bei hohen Temperaturen automatisch den Preis anhebt. Der Hälfte der Teilnehmer wurde dabei erzählt, der Automat sei in den vergangenen Monaten getestet worden, der anderen Hälfte, er werde in den kommenden Monaten getestet werden. Die Zukunftsgruppe zeigte sich dabei deutlich empörter als die Vergangenheitsgruppe.
Der Zusammenhang ließ sich jedoch nicht nur bei negativen Ereignissen herstellen: Die Ankündigung einer Spende etwa rief bei den Versuchsteilnehmern deutlich mehr Begeisterung und eine positivere Beurteilung hervor als bei der Gruppe, bei der dieselbe Summe bereits gespendet worden war.
Dass die unterschiedliche Bewertung gleicher Ereignisse so deutlich vom Zeitpunkt des Geschehens abhängt, hat nach Carusos Einschätzung weitreichende gesellschaftliche Konsequenzen. Er verdeutlicht dies am Beispiel eines Tabakkonzerns, der über die Einführung eines gesundheitlich sehr bedenklichen, aber profitablen Produkts nachdenke: Mit dem Wissen, dass sich die negativen Konsequenzen für den Konzern im Nachhinein meist in Grenzen halten, würde er sich für die Produkteinführung entscheiden.