Frauen über 65, die eine Hormontherapie erhalten, haben ein doppelt so hohes Risiko, an Alzheimer oder anderen Demenzen zu erkranken. Das ergab eine umfangreiche Studie der amerikanischen Frauen-Gesundheitsinitiative, über die das Fachmagazin „JAMA“ berichtet (Ausgabe vom 28. Mai).
Die Hormonersatztherapie mit Gaben von Östrogen und Progestin hatten Ärzte im Rahmen der Studie zur Vorbeugung von Knochenschwund und milden Formen der Demenz verschrieben. Die Therapien wurden jedoch 2002 abgebrochen, nachdem klar wurde, dass die Hormongaben das Risiko von Brustkrebs, Schlaganfällen und Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöhen. Dass die Therapie im Verlaufe von fünf Jahren auch das Demenzrisiko verdoppelt, ergab jetzt eine vertiefende Auswertung der Daten von etwa 4.500 Teilnehmerinnen der Studie.
Für jüngere Frauen liegen jedoch keine entsprechenden Auswertungen vor, betonen die Forscher. Auch wird derzeit noch eine zweite Untersuchung fortgesetzt, bei der Frauen nach einer Totalentfernung der Gebärmutter regelmäßig Östrogen ohne Progestin erhalten. In diesen Fällen liegt nach Angaben von JAMA noch keine abschließende Bewertung vor.
ddp/bdw ? Andreas Wawrzinek
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