Um diese These zu testen, ließen die Wissenschaftler ihre Ameisen einige Zeit lang über Papierstreifen laufen, von denen einer hinter einer Gabelung zu einer Futterquelle führte und der andere nicht. Anschließend entfernten die Forscher beide Streifen und legten sie ebenfalls an einer Weggabelung auf den Pfad einer anderen Gruppe von Ameisen. Das Ergebnis war eindeutig: Kein einziges der Tiere wählte den Weg, auf dem der zuvor ins Nichts führende Papierstreifen lag. 71 Prozent entschieden sich für den anderen Pfad und die restlichen drehten an der Gabelung um und liefen zurück zum Nest.
Die Ameisen markierten jedoch offenbar nicht den gesamten Weg, sondern konzentrierten ihr Duftsignal direkt hinter der Gabelung, zeigten weitere Tests. Außerdem war der verwendete Duftstoff flüchtig, so dass die Insekten ihn schon vor der markierten Stelle wahrnehmen und darauf reagieren konnten. In Kombination mit den positiven Duftsignalen dient das Stoppschild nach Ansicht der Forscher wahrscheinlich dazu, die Effizienz bei der Futtersuche zu steigern, indem unrentable Bereiche von vorneherein blockiert werden. Sollten sich diese Ergebnisse bestätigen, könnte eine synthetische Version des Stopp-Pheromons in Zukunft möglicherweise eingesetzt werden, um Ameisen aus Häusern oder von Nahrungsmittellagern fernzuhalten.