Im Gehirn muss ein Gen-Schalter umgelegt sein, damit Mäuse nicht verdummen. Das fanden Biologen an der Universität Bielefeld heraus. Ein Forscherteam um Barbara und Christian Kaltschmidt hatte Mäuse darauf trainiert, Futter zu finden, das in einem Labyrinth versteckt war. Das gelang den Tieren nach einer gewissen Zeit ohne Probleme. Dann stoppten die Biologen bei einem Teil der Mäuse mit einem Hemmstoff die Produktion des Gen-Schalters NF-kB. Es zeigte sich, dass diese Gruppe zu „ verdummen“ begann und das zuvor Gelernte nicht mehr zustande brachte. Als Ursache vermuten die Wissenschaftler, dass im Gehirn der Tiere keine Nervenzellen mehr nachwuchsen. Als die Produktion von NF-kB aktiviert wurde, bestanden die Mäuse nach einer erneuten Lernphase die Tests wieder und fanden das Futter.
Die Forscher sind der Ansicht, dass durch das Fehlen von NF-kB der Hippocampus schrumpft – eine Region im Gehirn, die wichtig für die Neubildung von Nervenzellen ist. Da auch bei Alzheimer-Patienten die NF-kB-Aktivierung gehemmt ist, könnten die Ergebnisse helfen, Medikamente zu entwickeln, die das Wachstum neuer Hirnzellen anregen.