Australische Forscher haben eine Software entwickelt, die Psychiatern räumlich sichtbar machen kann, wie ihre Patienten mit Halluzinationen die Welt wahrnehmen. Damit sollen sich die Ärzte besser in die Krankheit einfühlen können, berichtet die Universität Queensland.
Das Programm lässt am Computer einen Raum entstehen, der auf eine 2,70 Meter hohe halbrunde Leinwand projiziert wird. In diesem Zimmer können die Ärzte alles geschehen lassen, was ihr Patient beschreibt. Räumlichen Soundeffekte, 3D-Darstellungen und so genannte Morphing-Programme, mit denen sich Gesichter und Gegenstände verzerren lassen, schaffen dabei eine virtuelle Welt. „Will der Patient zum Beispiel, dass sich eine Vase durch den Raum bewegt, dann lässt sich das machen“, erläutert Andy Dennison, Leiter des
Virtual Reality Centre (ViSAC) an der Universität Queenslandin einem Interview mit dem australischen Nachrichtendienst ABC.
Das System soll bei der Diagnose psychischer Erkrankungen helfen, indem es mithilfe einer Datenbank von Halluzinationen und Symptomen individuelle Erfahrungen simuliert. Zudem möchten die Forscher die Hirnfunktionen von Patienten aufzeichnen, die der virtuellen Umgebung ausgesetzt sind.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff