Das ungewöhnliche Vorhaben wird Teil des Großprojektes ” Census of Marine Life” sein, welches sich mit der Verbreitung von Lebensformen in den Weltmeeren befasst. Für dieses Vorhaben, so erläutert Barbara A. Block, Professorin an der Hopkins Marine Station der Stanford University, werden zu Ortungszwecken winzige, nur 5 Gramm schwere, elektronische Chips an die Körper von Walen, Robben, Seeelefanten, Haien, Seevögeln, Schildkröten, Fischen und Kraken geheftet.
Einige der dafür ausgewählten Tiere gehören zu den vom Aussterben bedrohten Gruppen. Gerade für diese könnten die Ergebnisse der Studie überlebenswichtig sein. Wenn das Verhalten und die Lebensweise dieser Tiere besser bekannt ist, meint Block, könne man auch effektivere Maßnahmen zu deren Schutz einleiten.
Zwischen 2002 und 2005 sollen Tausende von Tieren mit den Chips ausgestattet werden. Nachdem die Chips genügend Informationen gesammelt haben, lösen sie sich vom Tierkörper und treiben zur Wasseroberfläche, wo sie dann eingesammelt werden. Experten rechnen mit einem auswertbaren Rücklauf von etwa 30 Prozent.
Größere Tiere, beispielsweise Robben, sollen kleine Datenrecorder mit Satellitenverbindung tragen. Dadurch wird es möglich sein, das Migrationsverhalten, die Geschwindigkeiten und das Tauchverhalten der Tiere über einen Zeitraum von bis zu mehr als einem Jahr zu verfolgen. Zusätzlich können die Forscher die Tiere auf diesem Wege als Erkunder der Tiefsee benutzen und so Daten über Temperatur, Salzgehalt und andere physikalische und biologische Parameter aus den Ozeantiefen erhalten, die ansonsten nur schwer zu untersuchen sind. (beyond news)
Olaf Elicki