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Vom Knochenmark ins Hirn

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Vom Knochenmark ins Hirn
Stammzellen aus dem Knochenmark Erwachsener können in Hirnstammzellen umgewandelt werden. Das legen die Ergebnisse zweier unabhängig voneinander veröffentlichten Studien nahe. Damit könnten sich in Zukunft möglicherweise neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer behandeln lassen. Im Gegensatz zu embryonalen Stammzellen können diese so genannten adulten Stammzellen ohne ethische Bedenken eingesetzt werden.

Alexander Storch von der Universität Ulm und seine Kollegen behandelten menschliche Knochenmarkszellen mit bestimmten Wachstumsfaktoren. Dadurch erhielten die Wissenschaftler Zellen, die sich für eine Transplantation in geschädigtes Hirngewebe eignen, berichtete Storch auf den Jahrestreffen der Amerikanischen Akademie für Neurologie in San Francisco. Wenige Knochenmarkszellen können so sehr schnell, innerhalb nur weniger Wochen, in viele Hirnstammzellen umgewandelt werden.

Ein weiterer Vorteil der Methode ist, dass die implantierten Zellen aus dem eigenen Körper stammen und somit keine Abstoßungsreaktionen hervorrufen. Noch sind die Forscher allerdings nicht so weit, ihre Technik am Menschen zu testen. In Tierversuchen wollen sie zunächst unter anderem herausfinden, wie gut die Zellen geschädigtes Hirngewebe reparieren können und wie sie am besten verabreicht werden sollten.

Auch amerikanische Forscher haben Hinweise darauf gefunden, dass Knochenmarkszellen für die Regeneration von Nervenzellen eingesetzt werden können. Unter den Hirnzellen dreier verstorbener Frauen, die zur Krebsbehandlung eine Knochenmarkstransplantation von männlichen verwandten Spendern erhalten hatten, fanden sie noch bis zu sechs Jahre nach der Behandlung Zellen mit Y-Chromosomen. Da Y-Chromosomen nur bei Männern vorkommen, konnten diese nur von den männlichen Spenderzellen stammen. Knochenmarkszellen haben demnach das Potenzial, bei neurodegenerativen Krankheiten und Hirnverletzungen zu helfen, schreiben Edward Scott von der Universität Florida in Gainesville in der Fachzeitschrift The Lancet (Bd. 363, S. 1432).

ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
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