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Von Seeadlern und Torfmoosen

Reiseblog in die schottische Inselwelt

Von Seeadlern und Torfmoosen
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Heute berichtet unser Redakteur über ein mysteriöses Verschwinden einer Leuchtturmbesatzung und eine Blitztour durch die Ökosysteme einer Insel.

Eines Tages brannte nachts kein Leuchtfeuer, was ein Schiff den Behörden meldete. Daraufhin schickten die ein Boot zu der Insel, um nach dem Rechten zu sehen und den Männern auf die Finger zu klopfen. Schließlich war das Leuchtfeuer nicht bloß Folklore. Damals war es Orientierungspunkt und Lebensretter zugleich. Doch von den Männern fehlte jede Spur. Hals über Kopf mussten sie den Turm verlassen haben, denn ihr Frühstück stand noch da und ein Stuhl war umgekippt.

Sie blieben verschwunden. Wahrscheinlich ist, dass sie durch eine Verkettung seltsamer Umstände von den gewaltigen Wellen geholt worden sind. Ihre Geister sollen sich noch in Gestalt von Seevögeln herumtreiben… Oder vielleicht auch in Kaninchen, denn irgendein Schlaumeier hat die Nager hier ausgesetzt, jetzt haben sie die Insel regelrecht unterminiert.

Nach zwei Stunden wieder Anker lichten, weiter Kurs Äußere Hebriden.

 

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Moor_kl.jpgTag 4, Lochmaddy

Sind in Lochmaddy vor Anker gegangen. Diese Inseln sind bemerkenswert, nicht nur weil sich Menschen hier festgeklammert haben wie Seepocken, und Stürmen, Dauerwind und Regen in allen Spielarten trotzen, sondern auch, weil Natur hier eine Wundertüte bereithält. Man muss nur den Mut haben hereinzugreifen. Wahrscheinlich bietet sie dem Besucher hier nur so viel, um ihn wegen des nicht ganz einfachen Wetter zu entschädigen.

Wir haben uns die Insel angeschaut und konnten uns davon überzeugen: Fängt man ganz im Osten an, gibt es da dem schottischen Festland zugeneigt Kliffs, in denen Golden Eagle und Seeadler eine Heimat haben. Weiter geht es mit den Fjarden, das hiesige Pendant zu den Fjorden Skandinaviens, nur dass diese hier eher flach sind. Doch tummeln sich darin Otter und unlängst fanden Forscher hier eine Burrowing Seacucumber, die nur hier vorkommt. Weiter ins Inland schließen sich Gras und Heide bedeckte Hügel an. Leider blüht sie noch nicht.

Eine Entschädigung dafür ist der gelbe Stechginster, der sich immer mal wieder eine kleine Enklave erobert hat. Immer wieder gibt es kleine Süßwasserseen, hier haben Gletscher ein Stück aus dem Land geschabt und den Forellen und Lachse einen hervoragenden Lebensraum beschert. Richtige Prachtexemplare holen die Fischer aus dem Wasser. Nasse Füße holt man sich in den anmoorigen Senken. Bog. Torfmoose regieren das Bild und halten die Feuchtigkeit wie der Schwabe seine Geldbörse.

Nicht zu vergessen auch die blanken Steine, die heiligen Kreise, die Druidengräber, die Trockenmauern, die wenigstens für Flechten attraktive Oberflächen bieten. Und wenn man die Insel schließlich durchquert hat, erreicht man den Atlantik. An den Kühen vorbei, der Wind bläst noch stärker, die ersten Sandflecken und Dünen mischen sich unter die Kuhfladen, die Brandung wird lauter. Die Bucht öffnet sich und ein kilometerlanger Sandstrand liegt verträumt und jungfräulich vor einem. Einladend. Also raus aus den Klamotten und ins Wasser. Acht Grad. Erfrischend.

© natur.de – Peter Laufmann
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