Insgesamt 20 Studienteilnehmer im Alter zwischen 23 und 58 Jahren hatten je 200 Gramm geschmolzenen Käse mit 100 Gramm Brot verspeist. Während ein Teil der Probanden zum Essen ein Glas Weißwein bekam, tranken die anderen die gleiche Menge Schwarztee. 90 Minuten nach der Mahlzeit kippten die Probanden dann entweder ein Gläschen Schnaps, oder sie tranken die gleiche Menge Wasser. Um herauszufinden, wie schnell die aufgenommene Nahrung verdaut wurde, hatten die Forscher vorab den Käse mit speziellen Molekülen markiert. Durch Atemtests nach dem Essen konnten sie den Abbau dieser Moleküle verfolgen – und damit die Verdauungsgeschwindigkeit beobachten.
Ergebnis: Diejenigen, die zum Essen Wein tranken, hatten wesentlich langsamer verdaut als die Teetrinker. Und das Glas Schnaps nach dem Essen verzögerte die Verdauung noch zusätzlich. Am schnellsten verlief die Nahrungsverarbeitung bei den Probanden, die weder Wein noch Schnaps zu sich nahmen. Fazit: Je mehr Alkohol, desto langsamer die Verdauung.
Alkohol lockert zwar die Magenmuskulatur – der Grund, weshalb ein Schnaps nach dem Essen das unangenehme Völlegefühl reduziert. Doch er verzögert gleichzeitig die Verdauung der Nahrung, sagen die Wissenschaftler. Damit habe der Alkohol kurzfristig gesehen zwar eine entspannende Wirkung auf den Magen. Längerfristig leide man aber mit Alkohol mehr unter Verdauungsstörungen als ohne.