Ist eine Frau bereits in jungen Jahren schwanger, reduziert das ihr späteres Risiko für Brustkrebs. Das haben amerikanische Wissenschaftler in einer Studie mit Ratten gezeigt. Ein Hormon, das während der Schwangerschaft produziert wird, verhindert krebsartige Veränderungen der Brustzellen. Ein ähnlicher Mechanismus könnte künftig zur Prävention von Brustkrebs eingesetzt werden, erklärten die Forscher.
In der Zeit zwischen dem Beginn der Eierstockfunktion und der ersten Schwangerschaft haben Frauen eine hohe Empfänglichkeit für Brustkrebs. Die Brust wird von Hormonen aus den Eierstöcken und der Hirnanhangsdrüse beeinflusst und die Brustzellen sind noch nicht vollständig ausgereift. Während einer Schwangerschaft jedoch bilden der Embryo und die Plazenta Hormone, zum Beispiel ein bestimmtes so genanntes
Gonadotropin. Dieses fördert die vollständige Reifung der Brustzellen: Ihre Gene werden verändert, wodurch krebsartige Veränderungen kaum mehr entstehen können.
Wie dieser Zusammenhang für die Vorbeugung von Brustkrebs ausgenutzt werden kann, untersuchten die Wissenschaftler jetzt in ihren Experimenten an Ratten: Sie injizierten das Hormon in Rattenweibchen und konnten zeigen, dass die Brustzellen dadurch weniger anfällig für Krebs werden. Hormone wie Östrogen oder Progesteron hingegen, die in den Eierstöcken von nicht schwangeren Frauen produziert werden, rufen keine genetischen Veränderungen der Brustzellen hervor und verhindern deshalb die Entstehung von Brustkrebs nicht.
Irma Russo et al. ( Fox Chase Krebszentrum, Philadelphia): Beitrag auf der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für Krebsforschung, Anaheim
ddp/wissenschaft.de ? Katharina Schöbi