Die tiefen Gesänge von Finn- und Blauwalen sind Liebeslieder, mit denen Männchen in den Weiten der Ozeane Weibchen anlocken wollen. Das berichten amerikanische Forscher im Fachmagazin „Nature“ (Bd. 417, S. 809). Bislang war unbekannt, weshalb Wale singen.
Mit Mikrophonen spürten die Biologen um Donald Croll von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz die Sänger in den Ozeanen auf. Dabei machten sie eine überraschende Entdeckung: Bei Blau- und Finnwalen singen nur die Männchen. Mit den tiefen Tönen, die über viele hunderte Kilometer hinweg hörbar sind, versuchen die Tiere weit entfernte Weibchen auf sich aufmerksam zu machen.
Die Minnegesänge seien gerade für Finn- und Blauwale wichtig, sagen die Forscher. Die Tiere leben über alle Ozeane verstreut und versammeln sich auch zur Fortpflanzung nicht in bestimmten Regionen, wie das andere Walarten tun.
Mit dem zunehmenden Schiffsverkehr und den militärischen Sonaranlagen aber sei das Liebesleben der Wale gefährdet, befürchten die Biologen. In dem Lärm könnten wohl nur noch Weibchen in der Nähe die Gesänge hören.
ddp/bdw – Marcel Falk