Der Mistkäfer Cyclocephala colasi bekommt für die Bestäubung von Philodendron-Pflanzen eine besondere Belohnung: Im warmen Inneren der Pflanze kann er sich leichter ernähren und vermehren. Außerhalb der Blumen müssen die Käfer viel mehr Energie aufwenden, um ihre Körperfunktionen in Gang zu halten, berichten australische Forscher in der Fachzeitschrift Nature (Bd. 426, S. 243).
Wärme produzierende Pflanzen werden fast immer von Mistkäfern wie dem Cyclocephala colasi bestäubt, die in den Pflanzen auch vorübergehend wohnen. Obwohl es dort nur um drei bis fünf Grad wärmer ist als in der Umgebung, profitieren die Käfer von der erhöhten Temperatur. Wegen ihrer geringen Größe bräuchten sie sonst etwa zwei- bis fünfmal soviel Energie für ihren Stoffwechsel, wiesen Roger Seymour von der Universität von Adelaide und seine Kollegen nach. Die Wissenschaftler verglichen dazu die Mengen an Kohlendioxid, welche die Käfer als Nebenprodukt ihres Stoffwechsels in der Pflanze und außerhalb freisetzten.
Das Zusammenleben von Käfern und Pflanzen ist in tropischen Wäldern weit verbreitet und könnte auch die große Vielfalt dieser Pflanzenarten erklären. Die zweihundert Arten von Cyclocephala-Käfern besuchen insgesamt etwa neunhundert verschiedene Pflanzen, schätzen die Wissenschaftler.
ddp/bdw ? Sandra Saladin
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