Um das zu untersuchen, führten Catherine Jones und Susan Healy von der Universität Edinburgh verschiedene Tests mit insgesamt 97 Freiwilligen durch. Einige der Tests waren nur mithilfe von räumlichen Informationen zu lösen, während für andere ausschließlich visuelle Hinweise wichtig waren. In einem letzten Test untersuchten die Forscherinnen schließlich, welche Informationen für die männlichen und weiblichen Probanden jeweils am hilfreichsten waren. Das Ergebnis: Frauen schnitten in den räumlichen Tests sehr viel schlechter ab als Männer. Hingegen waren die Leistungen bei den Aufgaben, bei denen es auf optische Merkmale ankam, praktisch gleich. Frauen haben demnach ein sehr viel schlechteres Gedächtnis für räumliche Anordnungen und verwenden hauptsächlich optische Informationen zum Orientieren, schließen die Forscherinnen. Männer können dagegen die räumlichen und die visuellen Hinweise gleich gut verwerten.
Das erkläre auch, warum sich Frauen lediglich in einigen wenigen Situationen, beispielsweise in geschlossenen Räumen, besser orientieren können als Männer: Während sich Frauen ausschließlich auf die in solchen Fällen wichtigeren optischen Informationen konzentrieren, teilen die Männer ihre Aufmerksamkeit zwischen den wesentlichen und den unwesentlichen Informationen auf, so die Wissenschaftlerinnen. Sie wollen nun prüfen, welchen Vorteil diese Art der Orientierung den Frauen während der frühen Entwicklung gebracht haben könnte.