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Warum Menschen und Schimpansen ähnlich ticken

Erde|Umwelt

Warum Menschen und Schimpansen ähnlich ticken
Schimpansen sind wahrscheinlich näher mit dem Menschen verwandt als mit Gorillas und Orang-Utans. Hinweise hierfür haben amerikanische Evolutionsbiologen gefunden, als sie bei Affen und Menschen die Geschwindigkeit verglichen, mit der sich das Erbgut verändert. Demnach hat das menschliche Erbgut die langsamste Mutationsrate und braucht damit am meisten Zeit für Veränderungen. Beim Schimpansen tickt diese so genannte molekulare Uhr allerdings fast genauso langsam, während die DNA von Gorillas und Orang-Utans schneller mutiert.

Biologen benutzen das Konzept der molekularen Uhr, um die Geschwindigkeit der Evolution zu bestimmen. Dazu analysieren sie, wie häufig in einem DNA-Abschnitt Mutationen auftreten. Je mehr Mutationen vorliegen, desto länger hat die Entwicklung gedauert. Allerdings ticken die molekularen Uhren von verschiedenen Spezies nicht gleich schnell ? der Mensch beispielsweise hat die langsamste Uhr, denn er lebt lange und braucht viele Jahre bis zur Geschlechtsreife.

Soojin Yi und Navin Elango vom Georgia Institute of Technology in Atlanta und ihr Team verglichen nun die molekulare Uhr des Menschen mit denen verschiedener Menschenaffen. Dazu untersuchten sie zunächst bestimmte DNA-Abschnitte des Menschen und des Schimpansen. Anhand dieses genetischen Materials analysierten sie, wie häufig eine bestimmte Art der Mutation, die so genannte Substitution, auftrat. Der Vergleich zeigte, dass die molekulare Uhr des Schimpansen nur um drei Prozent schneller tickt als die humane. Noch schneller tickt der molekulare Zeitmesser bei Gorillas und Orang-Utans: Hier ergab sich zwischen Mensch und den Affen ein Unterschied von elf Prozent.

Insgesamt deute ihre Studie auf eine enge Verwandtschaft von Mensch und Schimpanse hin, kommentieren die Wissenschaftler. Die bereits zuvor bekannte große Ähnlichkeit von menschlichem Erbgut mit dem des Schimpansen unterstütze diese Hypothese.

Navin Elango (Georgia Institute of Technology, Atlanta) et al.: PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1073/pnas.0510716103 ddp/wissenschaft.de ? Anna-Lena Gehrmann
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