Um das Wohl des Kindes zu fördern, wird daher offenbar das Hormonlevel bei Vätern im Vergleich zu Männern ohne Kinder heruntergefahren, konnten die Forscher nun nachweisen. Das Team um Lee Gettler von der University of Notre Dame hatte dazu im Jahr 2009 bei 362 Vätern die Testosteronwerte mithilfe einer Speichelprobe morgens und abends gemessen und verglichen. Die Männer waren im Durchschnitt 26 Jahre alt und lebten alle auf den Philippinen. Die Auswertung zeigte: 92 Prozent der Väter schliefen mit dem Nachwuchs in einem ?Bett? beziehungsweise auf einer Schlaffläche, da die wenigsten Philippiner ein Bett besitzen, wie wir es in Deutschland kennen. Diese Männer hatten im Vergleich weniger Testosteron als diejenigen, die mit ihrem Kind nur im gleichen Raum schliefen. Am meisten war im Speichel derjenigen enthalten, deren Sprössling im Raum nebenan schlief.
Die Männer hatten allesamt bereits 2005 an einer Testosteron-Studie der Wissenschaftler teilgenommen. Damals war die Forschung jedoch nicht auf Väter beschränkt. Im Vergleich zeigte sich, dass die Männer, die zum Zeitpunkt der ersten Studie noch keine Väter waren, nach der Geburt ihres Kindes weniger Testosteron im Speichel hatten als 2005. Dies unterstütze laut den Forschern andere Studien, denen zufolge verheiratete Männer und Väter einen niedrigeren Testosteronspiegel aufweisen als Singles. Da die Untersuchungen von Gettler und seinen Kollegen jedoch auf den Philippinen gemacht wurden und dort eine ganz andere Kultur herrscht, kann man die Ergebnisse nicht automatisch auf Deutschland übertragen.