Besonders auffällig war das Aktivitätsmuster im Striatum, einer Hirnregion, in der ein Teil des Belohnungszentrums lokalisiert ist, zeigte die Auswertung. Sie war erwartungsgemäß dann aktiv, wenn ein Proband die Aufgabe richtig erfüllt hatte. Zusätzlich hing ihre Aktivität jedoch auch davon ab, wie der zweite Teilnehmer abschnitt: Hatte er den Test nicht bestanden, leuchtete sie stärker auf als bei einem Erfolg des Partners. Noch überraschender für die Forscher war allerdings die Striatumaktivität in Fällen, in denen beide Probanden richtig geantwortet hatten. Wurden sie dafür gleich entlohnt, zeigte das Belohnungszentrum lediglich eine moderate Aktivierung. War das Preisgeld dagegen unterschiedlich, leuchtete es bei dem besser gestellten Partner überdurchschnittlich stark auf, während die Reaktion beim benachteiligten sogar unter dem Basiswert lag.
„Dieses Ergebnis widerspricht ganz klar der traditionellen Wirtschaftstheorie, denn die geht davon aus, dass der einzig wichtige Faktor die absolute Größe der Belohnung ist“, kommentiert Wirtschaftswissenschaftler Falk. Der Vergleich mit der Entlohnung anderer sollte entsprechend eigentlich keine Rolle bei der wirtschaftlichen Motivation spielen. Es sei daher hochinteressant, dass sich gerade die relative Höhe der Entlohnung als derart wichtiger Faktor entpuppt habe. Falks Kollege Bernd Weber ergänzt: „Zumindest Männer scheinen einen Großteil ihrer Motivation aus dem Wettbewerb zu ziehen“. Als nächstes wollen die Forscher nun untersuchen, ob das auch für Frauen gilt und welchen Einfluss kulturelle Faktoren wie etwa das Wirtschaftssystem auf den Effekt haben.