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Wenn der Tupfer zwei Mal piepst

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Wenn der Tupfer zwei Mal piepst
Funkchips sollen künftig verhindern, dass Chirurgen bei Operationen medizinische Instrumente oder Mulltupfer im Körper eines Patienten vergessen. Solche so genannten RFID-Chips werden heute unter anderem in Kaufhäusern genutzt, um Kleidung und Waren vor Diebstahl zu schützen. Am Ende der Operation könnte dann der Körper des Patienten abgescannt werden, um eventuell vergessene Binden oder chirurgische Instrumente aufzuspüren. Wissenschaftler um den Anästhesisten Alex Macario testeten nun solche Chips erstmals im Operationssaal.

Nach einer amerikanischen Studie bleiben bei einer von 10.000 Operationen Gegenstände im Körper der Patienten zurück. In zwei Dritteln der Fälle handelt es sich dabei um Mulltupfer. Diese Tupfer können jahrzehntelang unentdeckt im Körper der Patienten verbleiben, ohne Probleme zu verursachen, können jedoch auch zu Blutvergiftungen und zum Tod führen. In vielen Krankenhäusern zählen die Operationsteams daher alle Operationsutensilien vor einer Operation, während des Eingriffs und noch einmal vor dem Verschließen der Haut.

Für die Studie verwendeten Macario und sein Team Mulltupfer, denen jeweils Chips mit einem Durchmesser von zwanzig Millimetern und einer Breite von zwei Millimetern angeheftet waren. Acht Patienten hatten eingewilligt, an der Studie teilzunehmen. Bei diesen legte ein Chirurg jeweils am Ende einer Operation einen oder zwei Mulltupfer mit Chip an den Ort des chirurgischen Eingriffs und fügte die Haut an der Schnittstelle aneinander. Ein anderer Arzt benützte einen speziellen Scanner, um die Tupfer aufzuspüren. In jedem Fall entdeckte der Mediziner korrekt die eingefügten Stücke aus Gaze in durchschnittlich weniger als drei Sekunden.

Die Forscher um Macario halten daher die Chips für eine effektive Methode, um Operationen sicherer zu machen. Die Schwierigkeit bestehe jedoch darin, dass die Chips auf den Instrumenten störend wirken können und für manche Operationsutensilien noch zu groß sind.

Alex Macario (Stanford-Universität) et al.: Archives of Surgery, Bd. 141, S. 659 ddp/wissenschaft.de ? Beate Förster
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