Ergebnis: Jeder hundertste widernatürliche Tod ist auf die Folgen des Passivrauchens zurückzuführen, insgesamt erlagen über 600.000 Menschen innerhalb eines Jahres Erkrankungen, die auf unfreiwillig eingeatmeten Rauch zurückzuführen waren. Mehr als die Hälfte davon starb an Herzerkrankungen, andere fanden durch Atemwegserkrankungen, Asthma oder Lungenkrebs den frühzeitigen Tod. Darunter waren 165.000 Kinder – mehr als 25 Prozent aller Todesfälle. Verwunderlich sei das nicht, kommentieren die Forscher, denn 40 Prozent aller Passivraucher weltweit sind Kinder. Vor allem in den ärmeren Ländern leiden die Kleinen unter dem Zigarettenqualm: Während in den reicheren Ländern Europas 71 Kinder und 35.388 Erwachsene starben, waren es in allen afrikanischen Staaten insgesamt 43.375 Kinder und 9.514 Erwachsene. Die Forscher vermuten, dass vor allem das Zusammenspiel von Infektionskrankheiten und Tabakrauch tödlich wirke.
Die Wissenschaftler betonen, dass in Ländern, in denen es gesetzliche Regelungen für das Rauchen an öffentlichen Plätzen gibt, die Gefahren durch Passivrauchen massiv gesenkt sind: An Orten, an denen besonders viel geraucht wird wie in Bars und Restaurants, ist die Belastung durch den ungewollten Qualm um 90 Prozent gesenkt. Doch die Gesetze schützen nicht nur Nichtraucher: Die rauchfreien Zonen helfen auch Rauchern, das Laster loszuwerden und senken den allgemeinen Zigarettenkonsum, so die Forscher. Nichtsdestotrotz fordern sie angesichts der Studienergebnisse zusätzliche Initiativen, die vor allem Kinder vor dem Passivrauchen schützen. Denn die sind vor allem zu Hause dem Zigarettenrauch ausgesetzt: Eine frühere Studie mit Daten aus 31 Ländern zeigte, dass 88 Prozent aller rauchenden Eltern auch zu Hause nicht auf den Glimmstängel verzichten können, und 80 Prozent davon rauchen sogar in unmittelbarer Nähe ihrer Kinder.