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Wenn Hundertfüßer zählen könnten…

Erde|Umwelt

Wenn Hundertfüßer zählen könnten…
Warum Hundertfüßer immer mit einer ungeraden Anzahl von Beinpaaren durchs Leben gehen, haben britische Wissenschaftler nun entdeckt: Während der embryonalen Entwicklung der zu den Tausendfüßern gehörenden Tiere entstehen aus einem Bausegment immer zwei Beinpaare, also jeweils vier einzelne Beine. Aus dem ersten Beinpaar entwickelt sich jedoch eine Giftklaue, so dass vom ersten Segment nur ein Beinpaar übrig bleibt. Da alle weiteren Segmente jeweils zwei Beinpaare beitragen, ist die Gesamtzahl immer ungerade. Das berichten Ariel Chipman von der Universität Cambridge und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Current Biology (Bd. 14, S. 1250).

Bei Hundertfüßern kann die Anzahl der Körpersegmente und damit der Beinpaare stark variieren. Einige besitzen nur 15 Beinpaare, während andere bis zu 191 Paare aufweisen. Allen gemeinsam ist jedoch eine Besonderheit: Die Anzahl der Beinpaare ist immer ungerade. Während der Entwicklung des Embryos teilt sich der Körper zuerst in relativ große Abschnitte, entdeckten die Wissenschaftler an Embryonen des Erdläufers Strigamia maritima, der typischerweise 45 bis 53 Beinpaare hat. Später wird jeder dieser Abschnitte noch einmal unterteilt, so dass aus jedem der großen Segmente zwei beintragende, endgültige Segmente entstehen, also insgesamt vier einzelne Beine.

Gesteuert wird diese Aufteilung von mindestens zwei Entwicklungsgenen, die bereits aus der Fruchtfliege Drosophila melanogaster bekannt sind. Die Aktivität dieser Gene während der Entwicklung ist in bestimmten, ringförmig um den Körper verlaufenden Bereichen besonders hoch. Da die Segmente immer im Doppelpack angelegt würden, könnten durch Veränderungen im Lauf der Evolution immer nur zwei Beinpaare dazukommen oder verschwinden, kommentieren die Forscher ihre Ergebnisse. Daher bleibe die Anzahl immer ungerade.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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