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Weshalb Stechmücken bei manchen Menschen die Fliege machen

Erde|Umwelt

Weshalb Stechmücken bei manchen Menschen die Fliege machen
Britische Forscher haben im menschlichen Schweiß die Substanzen identifiziert, die manche Menschen vor Insektenstichen schützen. Mit diesen Naturstoffen wollen sie nun ein Insektenschutzmittel herstellen, das ungiftig ist und keine lästigen Nebenwirkungen mit sich bringt. Derzeit erproben James Logan vom Forschungsinstitut Rothamsted Research und seine Kollegen das Mittel in Afrika gegen Mücken, die Gelbfieber übertragen.

Stechmücken sind wählerisch. Während manche Menschen unwiderstehlich auf die Blutsauger wirken, machen Insekten um andere einen weiten Bogen. Dass die Blutsauger durch Substanzen im Schweiß wie etwa Milchsäure angezogen werden, ist schon länger bekannt. Die Forscher vermuteten nun, dass jeder Mensch auch abschreckende Stoffe produziert, die in größeren Mengen den Geruch der anziehenden Substanzen überdecken.

Um herauszufinden, welche Gerüche die Stechmücken nicht mögen, bauten Logan und sein Team eine Röhre in Form eines Y und ließen immer zwei Probanden ihre Hand an je ein Ende der beiden kurzen Arme halten. Als die Insekten am Fußende des Ypsilons in die Röhre gelassen wurden, mieden sie die Hände einiger Probanden. Die Wissenschafter isolierten anschließend aus dem Schweiß dieser Versuchspersonen Substanzen, welche die Blutsauger abschreckten.

Die Namen dieser natürlichen Abwehrstoffe gibt Logan erst bekannt, wenn sie patentiert sind. Der Forscher verrät aber, sie seien normalerweise für den Menschen nicht wahrnehmbar, hätten in hohen Konzentrationen aber einen fruchtigen Geruch. Es sei erstaunlich, sagt Logan, dass diese Naturstoffe so effizient seien wie etwa das künstlich hergestellte Diethyltoluamid (DEET), eines der bekanntesten Insektenschutzmittel. Im Gegensatz zu DEET hätten die Naturstoffe jedoch keine unangenehmen Nebenwirkungen. Eine besonders wirksame Substanz werde sogar als Lebensmittelzusatz verwendet, sei also völlig unschädlich.

Eine einzige Substanz schreckt sowohl die Stechmücke Aedes aegypti ab, die in Afrika und Südamerika das Gelbfieber überträgt, als auch die Stechmücken an der Westküste von Schottland. Derzeit testen die Wissenschafter das Insektenschutzmittel an 16 Freiwilligen in Afrika. Gleichzeitig untersuchen sie auch die Wirkung des Mittels gegen andere Blutsauger, beispielsweise solche, die Malaria übertragen.

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NewScientist, Online-Dienst (4. Juli 2006) ddp/wissenschaft.de ? Katharina Schöbi
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