„Bislang haben wir angenommen, dass die gleiche Menge DHA, welche die Frau mit der Nahrung zu sich nimmt, auch in der Muttermilch vorkommt“, sagt Weinberg. Doch eine bestimmte Variante des für die Fettaufnahme zuständigen Gens erleichtert die Aufnahme des DHAs ins Blut und die Muttermilch, stellten die Forscher nun fest. Der DHA-Anteil der Muttermilch von Frauen mit dieser Genvariante war um 40 Prozent höher als derjenige in der Milch von Müttern mit der üblichen Genform.
Zudem schließen die Forscher aufgrund einer weiteren Untersuchung, dass auch ein Gen, das für den Fettstoffwechsel im Blut zuständig ist, die Zusammensetzung der Muttermilch beeinflusst: Eine bestimmte Variante dieses Gen setzt die Kalorienmenge herab, die eine Mutter ihrem Kind in ihrer Milch bietet. Frauen mit dieser speziellen Variante hatten nämlich 40 bis 75 Prozent weniger Fett in ihrer Milch als Frauen mit der normalen Genvariante, stellten die Mediziner fest.
Weitere Studien seien aber nötig, bevor jungen Müttern oder schwangeren Frauen aufgrund dieser Erkenntnisse Empfehlungen für die Ernährung gemacht werden sollten, sagen die Forscher. Mit genetischen Tests könnte künftig jedoch untersucht werden, ob Frauen ihre Ernährung umstellen oder Ergänzungspräparate einnehmen sollten, um so den Nährstoffgehalt ihrer Muttermilch zu verbessern.
Richard Weinberg ( Wake Forest University Baptist Medical Center, Winston-Salem) et al.: Beitrag beim Jahrestreffen Digestive Disease Week (DDW), Chicago