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Wie Einsamkeit die Gene beeinflusst

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Wie Einsamkeit die Gene beeinflusst
Einsamkeit spiegelt sich auch in den Genen wider: Bei sozial isolierten Menschen sind über zweihundert Gene entweder stärker oder schwächer aktiv als bei Menschen mit guten sozialen Kontakten. Das schließen amerikanische Forscher aus einer Studie, in der sie die Genaktivitäten von einsamen und sozial gut integrierten Menschen verglichen. Nach den Ergebnissen beeinflusst soziale Isolierung vor allem das Immunsystem: Bei Menschen mit wenig sozialen Kontakten werden Gene, die Entzündungen auslösen können, häufiger abgelesen, während solche, die Viren abwehren sollen, weniger aktiv sind, berichten die Wissenschaftler.

Die 14 Versuchsteilnehmer wurden anhand eines Fragebogens als besonders einsam oder als sozial gut integriert eingestuft. Dann nahmen die Forscher ihren Probanden Blut ab und untersuchten das Erbgut der weißen Blutkörperchen. Bei den sozial isolierten Menschen wurden 78 Gene verstärkt abgelesen, während 131 nur noch unterdurchschnittlich aktiv waren. Einsame Menschen reagieren demnach weniger stark auf das entzündungssenkende Hormon Cortisol. Die Vermehrung der entzündungsfördernden weißen Blutkörperchen wird dagegen begünstigt. Gene, die über ein Molekül namens Interferon Viren abwehren sollen, waren hingegen in den einsamen Versuchsteilnehmern weniger aktiv.

Die Ergebnisse bestätigen frühere Studien, nach denen sozial isolierte Menschen ein höheres Risiko haben, an Infektionskrankheiten oder Krebs zu erkranken. Allerdings sei noch unklar, ob Einsamkeit die Gesundheit eines Menschen negativ beeinflusse oder ob umgekehrt ein bestimmtes Muster an Genaktivitäten zu sozialer Isolierung führe, erklären die Forscher. Um genauere Aussagen treffen zu können, müssten die Ergebnisse noch an einer größeren Gruppe von Versuchsteilnehmern überprüft werden.

Steve Cole (Universität von Kalifornien in Los Angeles) et al.: Genome Biology, Online-Vorabveröffentlichung ddp/wissenschaft.de ? Anja Basters
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