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Wie Krebspatienten ihr emotionales Gleichgewicht bewahren

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Wie Krebspatienten ihr emotionales Gleichgewicht bewahren
Menschen, die an Krebs oder einer anderen schwerwiegenden Krankheit leiden, definieren ihre Ziele neu. Dadurch gelingt es ihnen, trotz Erkrankung weiterhin ein befriedigendes Leben zu führen. Ihre Lebenspartner dagegen kommen mit der Situation häufig nicht zurecht. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Fachblatt Psycho-Oncology veröffentlichte schwedische Studie. Die Untersuchung bietet eine Erklärung für frühere Forschungsergebnisse, wonach Krebspatienten nur etwas ängstlicher oder leicht depressiver als der Bevölkerungsdurchschnitt sind.

Nur wenige Studien haben sich bisher damit auseinander gesetzt, warum diese Patientengruppe trotz der Schwere ihrer Erkrankung nur einen geringen Grad von Angst und Depression zeigt, sagt Karin Nordin vom Department of Public Health and Caring Sciences der Universität Uppsala.

Nordin und ihre Kollegen hatten 52 Patienten mit Magendarmkrebs, die nach einer Operation als geheilt galten, sowie 33 Betroffene im fortgeschrittenen Stadium und 26 ihrer Ehegatten kurz nach der Diagnose und mehrere Monate danach befragt. Die Patienten sollten die Wichtigkeit von Werten und Zielen, wie gute Partnerbeziehungen, Unabhängigkeit, Hobbys, Kommunikation, finanzielle Sicherheit, Religion und Gesundheit einschätzen. Parallel dazu untersuchten die Ärzte den Grad ihrer Ängste und Depressionen. “Gibt es große Unterschiede zwischen dem was man glaubt, erreicht zu haben und den Lebenszielen, dann nehmen Ängste und Depressionen zu”, erklärt Nordin.

Die Forscher stellten fest, dass Angstgefühle und emotionale Tiefs bei den Patienten nach und nach abnahmen, denn die Betroffenen fingen an, ihre bisherigen Idealvorstellungen vom Leben den Umständen anzupassen. Am wichtigsten wurde für sie die Kommunikation mit anderen. Für Ehegatten stellte sich die Situation schwieriger dar. Mit den Abstrichen an Lebensqualität, die die Krankheit des Partners von ihnen forderte, wollten sie sich nicht abfinden. Denn sie waren gesundheitlich nach wie vor in der Lage, ihre Ziele zu erreichen. Ihre Ängste und Depressionen wurden immer größer. Dies untermauern frühere Studien, die zeigten, dass Ehepartner von Krebskranken mehr psychischen Stress erleiden als die Betroffenen selbst.

Almut Bruschke-Reimer
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