Um zu testen, ob ihr Farbstoff bei dieser Diagnose helfen kann, infizierten die Wissenschaftler nun Oberschenkelmuskeln von felllosen Mäusen mit Staphylokokken, einer Bakterienart, die beim Menschen unter anderem Abszesse oder Wundinfektionen nach Verletzungen hervorrufen kann. Anschließend spritzten sie den Tieren den Farbstoff, der so gebaut ist, dass er besonders gut an negativ geladene Bereiche auf Zelloberflächen andockt und sich damit praktisch ausschließlich an Bakterien anheftet. Als die Forscher nach einigen Stunden die Mäuse mit Infrarotlicht bestrahlten, leuchteten die infizierten Stellen an ihren Beinen hell auf. Ein ähnliches Ergebnis erhielten die Forscher, wenn sie die Mäuse mit den ebenfalls häufig für Infektionen verantwortlichen Darmbakterien Escherichia coli infizierten.
Der Einsatzbereich des Farbstoffs ist demnach nicht auf eine einzige Bakterienvariante beschränkt, und sein Leuchten kann problemlos Haut und Muskelgewebe der Tiere durchdringen, so das Fazit der Forscher. Nebenwirkungen habe er zumindest in den 21 Stunden, in denen die Mäuse intensiv beobachtet wurden, nicht verursacht ? die Tiere seien weiterhin ihren Putz- und Nestbauaktivitäten nachgegangen. Der Farbstoff könnte daher in Zukunft tatsächlich helfen, die Ursache einer Entzündung zu klären und damit ihre Behandlung schneller und besser zu machen, so die Forscher.