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Wie sich Babys im Sprachfluss zurechtfinden

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Wie sich Babys im Sprachfluss zurechtfinden
Für Babys sind die Namen bekannter Personen oder die Bezeichnungen „Papa“ und „Mama“ wie Bojen im noch unbekannten Fluss der Sprache. Ausgehend von diesen Begriffen lernen sie nach und nach immer mehr Wörter und erwerben die Fähigkeit, aus dem Gehörten den Sprachfluss zu strukturieren. Das folgern Forscher um die Psychologin Heather Bortfeld von der A&M University in College Station aus Studien mit Kleinkindern. Sie veröffentlichen ihre Untersuchung im Fachmagazin Psychological Science (Ausg. 16, Nr. 4).

Die Forscher untersuchten die Reaktionen von 24 Babys auf gesprochene Sätze. Diese Sätze beinhalteten den Namen des Kindes und die Bezeichnung eines Gegenstandes, wie „Hannahs Tasse“ oder „Johns Hund“. In anderen Satzbeispielen kamen nur unbekannte Namen vor. Bei den Tests saßen die Kinder auf dem Schoß ihrer Eltern, die während des Versuchs Musik über Kopfhörer eingespielt bekamen. Dadurch sollte vermieden werden, dass eine Geste der Eltern die Reaktion des Kindes beeinflussten.

Auf bekannte Namen wendeten die Kinder ihren Kopf in Richtung der Sprecherin, bei unbekannten blieben sie unbeeindruckt. In einem zweiten Schritt sprachen die Forscher den Kindern Sätze mit den neu gelernten Worten „Tasse“ oder „Hund“ vor. Die Augen der Kinder verweilten dann länger auf der Sprecherin als bei gänzlich unbekannten Worten. Die Forscher tauschten in weiteren Versuchen die Babynamen mit den Namen der Mutter und Geschwister aus und kamen zu den gleichen Ergebnissen.

Mit der Strategie, beim Lernen an bekannte Namen anzuknüpfen, filtern Kinder neue Worte aus dem Sprechen der Erwachsenen heraus, halten die Forscher fest. Dieses Vorgehen ist dem Fremdsprachenerwerb von Erwachsenen ganz ähnlich: Die zunächst wenigen bekannten Worte oder Lautfolgen der fremden Sprache helfen den Erwachsenen, das Gehörte zu strukturieren und zu interpretieren.

ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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