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Wie steht es um das deutsche Naturbewusstsein?

Erde|Umwelt

Wie steht es um das deutsche Naturbewusstsein?
Nordsee
Der Schutz der Meere ist den Deutschen besonders wichtig (Foto: Janina Voskuhl/ iStock)

Ob Plastikmüll, Energiewende, Artenvielfalt oder Gentechnik in der Landwirtschaft: Wie die deutsche Bevölkerung zur Natur und ihrem Schutz steht, zeigt jetzt die aktuelle Naturbewusstseinsstudie. Diese alle zwei Jahre durchgeführte Erhebung ergab unter anderem: Eine überwältigende Mehrheit der Befragten plädiert für mehr Meeresschutz in Nord- und Ostsee und sieht den Plastikmüll als dringliches Problem. Trotz vieler Debatten halten zudem gut 60 Prozent die Energiewende weiterhin für richtig. Ein Großteil der Bevölkerung bleibt zudem beim Nein zur grünen Gentechnik.

Die Naturbewusstseinsstudien werden im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz seit 2009 alle zwei Jahre veröffentlicht. Sie sollen die gesellschaftlichen Einstellungen zur Natur und biologischen Vielfalt in Deutschland ermitteln und so Grundlagen auch für Naturschutzpolitik, den öffentlichen Diskurs und die Bildungsarbeit liefern. Für die aktuelle Studie wurden zum Jahresende 2017 insgesamt 2065 zufällig ausgewählte Personen aus der deutschsprachigen Bevölkerung im Alter ab 18 Jahren befragt. Zum ersten Mal wurde diesmal auch die Einstellung der Deutschen zum Meeresnaturschutz detaillierter abgefragt.

Mehr Schutz für die Meere

Die Auswertung zeigt, dass der Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meere ein großes Anliegen für die meisten Deutschen ist. So befürwortet eine überwältigende Mehrheit von 94 Prozent der Befragten Naturschutzgebiete in Nord- und Ostsee, 53 Prozent halten solche Gebiete sogar für sehr wichtig. Ein Großteil der Befragten wünscht sich strengere Regeln und Gesetze für die Fischerei, selbst wenn dadurch die Fischpreise steigen. 92 Prozent möchten sich darauf verlassen können, dass der Handel keine Fischprodukte von bedrohten Arten anbietet, 90 Prozent befürworten die Kennzeichnung von Fischprodukten aus naturschonender Fischerei.

Wenn es um die Bedrohungen für die Meeresumwelt geht, haben die meisten ein ziemlich klares Bild: Immerhin 94 Prozent sehen im Plastikmüll ein großes Problem. „Im Kampf gegen den Plastikmüll in unseren Meeren unterstützt uns fast die gesamte Bevölkerung“, sagt Bundesumweltministerin Svenja Schulze. „Die Vermüllung gefährdet Ökosysteme auf dem ganzen Planeten. Wir müssen daher weltweit überflüssiges Plastik vermeiden und den Rest im Kreislauf halten und recyceln.“ Mit ebenfalls jeweils mehr als 90 Prozent wurden die Erdölverschmutzung, radioaktive Abfälle, der Artenverlust, Düngemittel und Abwässer sowie die Überfischung als Problem für die Meeresumwelt angesehen.

Gentechnik „Nein Danke“

Ein weiteres Themenfeld war der Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft. Hier vertritt eine große Mehrheit der Bevölkerung weiterhin eine skeptische Position: 79 Prozent der Befragten sind für ein generelles Verbot von Gentechnik in der Landwirtschaft. 93 Prozent halten es für wichtig, mögliche Auswirkungen gentechnisch veränderter Pflanzen auf die Natur zu untersuchen. Ein Großteil der Bevölkerung spricht sich außerdem für eine Kennzeichnungspflicht von tierischen Produkten aus, die mit gentechnisch manipulierter Nahrung gefüttert wurden.

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In puncto Energiewende ergab die Umfrage: Nach wie vor stehen die meisten Deutsche hinter der Umstellung auf erneuerbare Energien. 61 Prozent halten sie weiterhin für richtig, 30 Prozent sind unentschieden. Generell ist eine Mehrheit zudem der Ansicht, dass weltweit nicht genug für den Schutz der Natur getan wird. So halten 79 Prozent der Befragten die Art und Weise, wie auf der Erde mit der Natur umgegangen wird, für äußerst problematisch.

Generell kommt die Studie zu dem Schluss, dass insgesamt rund ein Viertel der Deutschen ein ausgeprägtes Bewusstsein für biologische Vielfalt und Naturschutz besitzt. Allerdings gibt es dabei erhebliche Unterschiede zwischen verschiedenen Altersklassen und gesellschaftlichen Gruppen. Besonders hoch ist das Naturbewusstsein demnach bei Menschen in mittlerem und höherem Alter mit guter Bildung und gutem Einkommen ausgeprägt.

Quelle: Bundesamt für Naturschutz, Studie Naturbewusstsein 2017

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