Ein spezielles Protein in der Muttermilch senkt das Risiko für die gestillten Kinder, im späteren Leben stark übergewichtig zu werden und an Stoffwechselstörungen zu erkranken. Die Mütter geben das Eiweiß an die Babys weiter und können so deren Stoffwechsel langfristig beeinflussen. Das berichteten Forscher um Lisa Martin vom Kinderkrankenhaus in Cincinatti (USA) auf der Jahrestagung der Akademischen Gesellschaft für Pädiatrie in San Francisco.
Viele Wissenschaftler vertreten die Theorie, Stillen könne die Kinder später vor Übergewicht schützen. Diese Ansicht ist allerdings umstritten. Studien aus Brasilien und Großbritannien konnten beispielsweise keinen statistischen Zusammenhang nachweisen. Auch war bislang unklar, worin genau die Schutzfunktion des Stillens für die Kinder bestehen könnte. Diese Lücke schließen nun die amerikanischen Forscher mit der Entdeckung des Proteins
Adiponectin in der Muttermilch.
Das Eiweiß wird von Fettzellen abgegeben und bestimmt, wie Zucker und Fette vom Körper verarbeitet werden. Ein höhere Konzentration von Adiponectin im Blut scheint die Häufigkeit von Krankheiten wie Insulinresistenz, Fettleibigkeit, Diabetes vom Typ-2 und Erkrankungen der Herzkranzgefäße zu reduzieren.
Das Forscherteam wies neben Adiponectin auch Leptin in der Muttermilch nach. Dieses Hormon spielt im Fettstoffwechsel ebenfalls eine entscheidende Rolle, denn es signalisiert dem Körper, dass er satt ist. Sind diese Stoffe in der Muttermilch vorhanden, so könnten diese den Stoffwechsel in der frühen Kindheit dauerhaft vorprogrammieren, vermutet Martin. Auf diese Weise werde die Veranlagung zur Fettleibigkeit unterdrückt.
ddp/bdw ? Oliver Schmid