Eins ist sicher: Die natürliche Evolution des Menschen geht weiter. Denn wer genetisch an Selektionsdrucke wie Klimawandel oder Infektionskrankheiten besser angepasst ist, der hat auch bessere Überlebenschancen – und zwar unabhängig vom medizinischen Fortschritt. Denn der kommt vor allem privilegierten Minderheiten zugute. Die Mehrheit der Menschen muss ohne moderne Medizin auskommen. Das könnte nach Ansicht vieler Wissenschaftler dazu führen, dass beispielsweise Populationen in Afrika “widerstandsfähiger” werden, während in Europa Populationen aussterben.
Wie dieses Fortschreiten der Evolution sich auf die Physiognomie der Menschen auswirken wird, darüber gibt es viele Spekulationen, erklärt Wilhelm im aktuellen Heft von bild der wissenschaft. Ein Trend zeichnet sich jedoch bereits heute ab: die Verschmelzung von Mensch und Maschine – etwa beim “Biohacker” Rich Lee. Der Amerikaner hat sich Magnete in die Ohren implantieren lassen, die ihm einen sechsten Sinn verleihen. Die “internen Kopfhörer” ermöglichen es Lee, elektromagnetische Wellen wahrzunehmen und so über eine Magnetspule am Hals, die mit einem mp3-Player verbunden ist, Musik zu hören. Ziel ist es, die Implantate als Basis für ein Echo-Lokationssystem ähnlich wie bei Fledermäusen zu nutzen. Ist der Cyborg also bald Realität? Vieles spricht dafür. Das bekräftigt in der aktuellen bdw-Titelgeschichte in einem ausführlichen Interview auch der umstrittene Medizin-Ethiker Julian Savulescu. Seine heiß diskutierte These: “Es ist unsere moralische Pflicht, den Menschen zu verbessern.”
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