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Wieder ein Wolf tot

Illegale Wolfstötungen häufen sich

Wieder ein Wolf tot
Wolf
Wolfsrüde in der Oberlausitz (© NABU/Jan Noack)
Eigentlich wäre die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland ein Grund zur Freude. Denn immerhin gehörten sie jahrhundertelang zu unserer heimischen Tierwelt. Doch vor allem in Sachsen scheinen Angst und Vorurteile gegenüber den vierbeinigen Jägern tief zu sitzen: Innerhalb von sechs Jahren wurden hier sieben Wölfe illegal erschossen, der letzte erst vor wenigen Tagen.

150 Jahre lang gab es keine Wölfe mehr in Deutschland, sie wurden gejagt, vertrieben und ausgerottet. Doch dann kam der vierbeinige Jäger zurück. Zunächst wanderten einzelne Paare aus dem Ostblock ein, dann entstanden die ersten Rudel. Heute leben wieder 35 Wolfsrudel in Deutschland, die meisten in den östlichen Bundesländern und in Niedersachsen – und ihre Zahl steigt.

Doch mit der Präsenz der Wölfe wächst in einigen Gegenden auch die Angst davor, dass das Raubtier Nutztiere und sogar Menschen angreifen könnte. Geschürt wird dies noch von Berichten über gerissene Schafe und andere Weidetiere. In vielen Fällen allerdings, wie beispielsweise im November 2007 in Brandenburg, stellen sich im Nachhinein verwilderte oder entlaufene Hunde als die wahren Täter heraus.

Erschossen neben der Autobahn

Im Landkreis Görlitz in Sachsen hat der Wolf offenbar besonders grimmige Feinde. Denn hier wurde vor wenigen Tagen erneut ein Wolf erschossen aufgefunden, wie die Naturschutzorganisation NABU mitteilt. „Innerhalb von nur sechs Jahren ist es inzwischen der siebte illegal getötete Wolf in Sachsen“, erklärte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Das Tier lag unweit der Autobahn A 4 in der Nähe der Ortschaft Vierkirchen.

Inzwischen ermittelt sogar das Landeskriminalamt in diesem Fall. Denn Wölfe sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Wie in allen Ländern Westeuropas ist der Abschuss von Wölfen verboten – es sei denn, es gibt eine Sondergenehmigung durch die zuständige Naturschutzbehörde. „Ein illegal geschossener Wolf ist keine Trophäe für die heimische Wohnzimmerwand – es ist eine Straftat, die bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe nach sich ziehen kann“, betont Miller.

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Bermudadreieck für Wölfe

Der illegale Abschuss des sächsischen Wolfs ist kein Einzelfall für diese Region. Denn auch die letzten fünf Wolfstötungen fanden alle in einem Umkreis von 40 Kilometern um den Fundort des letzten Tieres statt, wie der NABU berichtet. „So wie Luchse in Bayern inzwischen ein als Bermudadreieck bekanntes Gebiet fürchten müssen, haben wir es wohl auch in Ostsachsen mit einem ähnlichen Gebiet für Wölfe zu tun“, meint Miller.

Wer für die Abschüsse der Wölfe verantwortlich ist, konnte bisher noch nicht aufgeklärt werden. „Wir hoffen, dass durch den Einsatz des LKA der Schütze ermittelt werden kann und er oder sie entsprechend verurteilt wird“, sagt der NABU-Bundesgeschäftsführer.

Um Vorurteile und Ängste gegenüber dem Wolf abzubauen, setzt sich die Naturschutzorganisation für mehr Aufklärung ein, unter anderem mit Wolfsbotschaftern, die Interessierte über Lebensweise und Eigenheiten des Wolfs informieren. Zudem unterstützen sie Landwirte dabei, ihre Nutztiere mit Herdenschutzzäunen und Herdenschutzhunden besser gegen den vierbeinigen Jäger zu schützen.

Quelle: NABU

© natur.de – Nadja Podbregar
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