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Willkommen im „Hautpflege-Salon Manguste“!

Rührende Partnerschaft zwischen Warzenschwein und Manguste

Willkommen im „Hautpflege-Salon Manguste“!
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Weg mit der fiesen Zecke! Eine Zebramanguste behandelt ein dankbares Warzenschwein (Foto: A. Plumptre)
Bezahlt wird großzügig mit lästigen Zecken: Warzenschweine in Uganda nutzen gezielt den Pflegeservice von Mangusten, berichtet die Wildlife Conservation Society. Die spitzfindigen Gesellen befreien ihre „Kunden“ von Parasiten und verschaffen sich dadurch Nahrung.

Zwickende Blutsauger überall – Warzenschweine werden oft massiv von Zecken gepiesackt. Doch im Queen Elizabeth National Park in Uganda wissen die cleveren Tiere, was in diesem Fall zu tun ist: Beobachtungen zufolge suchen sie gezielt die benachbarten Sippen der Zebramangusten auf und legen sich dort auffordernd hin, um sich „behandeln“ zu lassen. Ein fleißiges Serviceteam macht sich dann an die Arbeit: Gelassen erlauben die Warzenschweine den katzenartigen Wesen, auf ihnen herumzuklettern, um nach den Parasiten zu stöbern. Bei Befund befreien die Mangusten die Warzenschweine von den lästigen Zecken durch einen geschickten Biss und entsorgen die Parasiten sofort genüsslich zwischen ihren Zähnchen.

Schönes Beispiel einer mutualistischen Partnerschaft

„Solche Partnerschaften zwischen verschiedenen Säugetierarten sind selten, und diese besondere Beziehung zeigt ein hohes Maß an Vertrauen zwischen den beiden Teilnehmern“, sagt Andy Plumptre von der Wildlife Conservation Society. „Das wirft die Frage auf, was sonst noch alles im Verborgenen zwischen manchen Tierarten abläuft, das wir nur nicht sehen können, weil die Partner zu scheu sind“, sagt der Tierexperte.

Bei der Beziehung zwischen den Warzenschweinen und der Zebramangusten handelt es sich wissenschaftlich ausgedrückt um eine symbiotische Beziehung, die man Mutualismus nennt: Ein zwischenartliches Interaktionsverhalten, von dem beide Partner gleichermaßen profitieren. Es gibt dafür noch weitere Beispiele in der afrikanischen Tierwelt: Die sogenannten Madenhacker-Vögel ernähren sich ebenfalls von den Parasiten der Savannentiere und leisten ihnen dadurch einen willkommen Dienst. Während ihrer Pflegearbeit halten sie außerdem Ausschau nach Fressfeinden und warnen ihre „Kunden“ gegebenenfalls. Ein ähnliches System hat sich auch im Meer entwickelt: Hier sorgen die sogenannte Putzerfische für die „dermatologische Gesundheit“ von großen Fischen und verschaffen sich dadurch Nahrung.

Eine Pakt cleverer Tiere

Im Fall der Partnerschaft zwischen Warzenschwein und Manguste scheint allerdings besonders zu sein, dass es sich um eine Art Kultur handelt, die sich in bestimmten Regionen etabliert. Darin scheint sich widerzuspiegeln, dass es sich sowohl bei der Manguste als auch beim Warzenschwein um ausgesprochen clevere und hochentwickelte Säugetiere handelt. „Wilde Schweine überraschen mich immer wieder“, sagt Erik Meijaard von der International Union for Conservation of Nature. Nicht viele Wissenschaftler sind an der Erforschung der insgesamt 18 wilden Schweinearten der Welt interessiert. Doch wie sich in dem hier beschriebenen Verhalten widerspiegelt sind sie erstaunlich anpassungsfähig, intelligent – und niedlich auch. Schweine spielen eine wichtige Rolle in Ökosystemen und ihr Schutz hilft letztlich vielen anderen Arten“, resümiert der Tierforscher.

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Quelle: Wildlife Conservation Society

© natur.de – Martin Vieweg
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