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Willkommen in der Wildtier-Schule

Tierkinder lernen im Sommer fürs Überleben

Willkommen in der Wildtier-Schule
Rehikitz
Rehikitze und andere Tierkinder lernen jetzt im Sommer fürs leben (Foto: Lubos CHubny/ Fotolia)
Während für die menschlichen Schulkinder jetzt die Sommerferienzeit beginnt, fängt der Nachwuchs unserer Wildtiere mit dem Lernen gerade erst an. Fuchswelpen, Rehkitze, Frischlinge und Entenküken lernen nun, was in der Natur überlebenswichtig ist.

Sommerzeit ist Trainingszeit – jedenfalls für die Tierkinder in unserer Natur. Im Frühjahr geboren oder geschlüpft, müssen die Kleinen in diesen Wochen die Fertigkeiten lernen, die sie zum Überleben brauchen. Auf dem Stundenplan von Fuchs, Rehkitz, Frischling und Co stehen dabei Fächer wie Sicherheitstraining, Nahrungssuche und Verstecken. Wichtigste Lehrer in der Wildtierschule sind dabei meist die Wildtiermütter, denn von ihnen schauen sich die Jungtiere ab, wie es richtig geht. „Dabei ist Mama die beste Lehrerin“, sagt Andreas Kinser, Jagd- und Forstreferent der Deutschen Wildtier Stiftung.

Entenküken: Abschlussprüfung nach zwei Monaten

Frisch geschlüpfte Stockenten-Küken sind jetzt überall auf den Teichen zu sehen. Die kleinen flaumigen Federbällchen sind Nestflüchter und hüpfen instinktiv ins unbekannte Nass. Im Wasser bilden die Küken sofort eine Reihe und paddeln eifrig hinter der Entenmutter her. Das Schwimmen müssen sie dabei nicht lernen, diese Fähigkeit ist ihnen angeboren.

Doch bei der Nahrungssuche benötigen die Entenküken noch einiges an Nachhilfe und Training. Das erfolgreiche Gründeln will gelernt sein. Zwar ist ihnen die Futtersuche angeboren, aber wo es das beste Fressen gibt und wie man es am besten findet, müssen die Küken erst üben. Gut, dass die Entenmutter es ihren Küken vormacht. Durch Beobachtung und Nachahmung lernen dann auch die Kleinen, wo sich das Gründeln lohnt. Etwa acht Wochen später klappt es dann auch mit dem Fliegen. Das Enten-Examen ist bestanden.

Fuchswelpen: Einmaleins des Beutemachens

Fuchswelpen sind bei ihrer Geburt völlig hilflos: Sie werden blind geboren und im schützenden Fuchsbau von ihrer Mutter gesäugt. Wie bei Menschenkindern folgt auf die Muttermilch der Brei: Die Fuchswelpen bekommen von der Fähe vorverdaute Nahrung. Dafür würgt sie das zuvor gefressene Fleisch wieder hoch. Das erscheint wenig appetitlich, ist aber für die Jungtiere überlebenswichtig. Erst wenn sie ihre Milchzähne bekommen, können sie selbst Fleisch fressen.

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Nach etwa einem Monat wagen sich die Welpen aus dem Fuchsbau und sind nun reif für die Fuchs-Schule. Auf dem Lehrplan steht: Beute fangen und töten. Lernmittel sind lebende Mäuse, die die Fuchsmutter den Welpen vor die Pfoten legt. Lektion zwei: Mäuse-Nester suchen und unter Aufsicht ausgraben. Lektion drei: Lebensmittelkunde. Welche Früchte können Füchse fressen? Das lernen die Kleinen alles von der Mutter. Im Alter von drei Monaten haben die Welpen dann ausgelernt und gehen ihre eigenen Wege.

Wildschweine: Wühlen auf dem Stundenplan

Die gestreiften Frischlinge der Wildschweine sind Nestflüchter: Sie folgen ihrer Mutter schon ein bis drei Wochen nach der Geburt auf Schritt und Tritt. Geboren werden sie sogenannten Wurfkesseln: Mulden im Boden, die nach Süden, zur wärmenden Sonne hin offen sind. Wildschweine sind sehr sozial und leben normalerweise in Gruppen zusammen. Doch solange die Jungtiere noch zu klein sind, um in der Rotte mithalten zu können, sondert sich die Muttersau von ihren Artgenossen ab.

Sobald die Frischlinge nach etwa drei Wochen umherlaufen, beginnt der Wildschwein-Unterricht. Es geht gemeinsam auf Nahrungssuche. Wer ist der beste Wühler? Was schmeckt – was schmeckt nicht? Und wo finde ich die besten Schlafplätze? Die Frischlinge beobachten genau, was die Wildschweinmutter ihnen vormacht. Diese verteidigt ihre Jungtiere energisch – und kann dann auch für Menschen gefährlich werden.

Reh-Kitze: Sicherheit geht vor

Junge Rehe müssen vor allem lernen: Wie gehe ich in Deckung! Sobald die frisch geborenen Kitze laufen könne, suchen sie sich täglich einen neuen, gut versteckten Liegeplatz. Dort bleiben sie dann eingerollt und nahezu bewegungslos liegen, während die Ricke für sich nach Futter sucht. Diese instinktive Deckung schützt nicht nur die Rehkitze, es spart auch Energie und sorgt dafür, dass die Jungtiere schnell heranwachsen.

Erst nach etwa vier Wochen begleiten die Kitze ihre Mütter und werden „eingeschult“. Jetzt beginnt das Training mit den gleichaltrigen Jungtieren: Die Kitze lernen spielerisch das Kampf-, Imponier- und Paarungsverhalten, aber auch die Flucht. Nach einem Jahr ist das Klassenziel erreicht: Dann gehen Rehe ihre eigenen Wege.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

© natur.de – Nadja Podbregar
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