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Winken statt Pieksen

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Winken statt Pieksen
Diabetiker können ihren Blutzuckerspiegel künftig ohne lästiges Pieksen messen: Amerikanische Forscher haben einen Sensor entwickelt, der unter die Haut verpflanzt werden kann und dort direkt die Blutzuckerwerte misst. Bisher ließ sich der Glukosegehalt im Blut nur durch direkte Proben feststellen. Über ihre Entwicklung berichten Craig Grimes von der Staatsuniversität Pennsylvania und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Analytical Chemistry (Ausgabe vom 15. Juli).

Der kleine Sensor hat einen Durchmesser von nur sechs Millimetern, ist so dünn wie Papier und funktioniert ohne Stromzufuhr. Er arbeitet nach einem ähnlichen Prinzip, wie es auch zur Diebstahlsicherung von Kleidung eingesetzt wird und beruht auf magnetischer Resonanz. Zum Ablesen der Zuckerwerte wird der Sensor an einem kleinen Detektor vorbeibewegt. Der Detektor versetzt den Sensor dabei durch magnetische Impulse in Schwingung und registriert gleichzeitig die Eigenschwingung des Sensors unter der Haut.

Diese Schwingungseigenschaft verändert sich, je nach dem, wie viel Zucker im Blut enthalten ist: Enzyme, die sich auf der Oberfläche des Sensors befinden, setzen Glukose aus dem umgebenden Blut in einer chemischen Reaktion um. Dabei säuern sie das darunter liegende Material des Sensors an. Dieses verändert seine Struktur und beeinflusst so die Schwingbewegung. Diese Frequenzänderungen kann der Patient schließlich als Zuckerwert auf dem Detektor ablesen.

Die Wissenschaftler arbeiten nun an der Entwicklung weiterer Sensoren, die die unterschiedlichsten Stoffe aufspüren können ? zum Teil sogar bis zu zehn Substanzen gleichzeitig. Bisher haben sie bereits erfolgreich Sensoren für das Darmbakterium Escherichia coli sowie das bakterielle Gift Enterotoxin B entwickelt, das Lebensmittelvergiftung hervorruft.

ddp/bdw ? Kathrin Lengfellner
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