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Winterkinder ticken anders

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Winterkinder ticken anders

Amerikanische Hirnforscher haben interessante Neuigkeiten für Morgenmuffel und alle, die mit den kürzeren Tage im Winter nur schlecht zurechtkommen: Verantwortlich dafür könnte die Jahreszeit sein, in der sie geboren wurden. Denn es gibt Hinweise darauf, dass die unterschiedlichen Lichtverhältnisse im Winter und im Sommer die innere Uhr von Neugeborenen einstellen.

Auf einen solchen Zusammenhang lassen Beobachtungen schließen, die Wissenschaftler um Christopher Ciarleglio von der texanischen Vanderbilt University bei jungen Mäusen gemacht haben. Einige Tiere wurden direkt nach der Geburt künstlichen Sommertagen ausgesetzt, mit einer 16 Stunden dauernden hellen Phase, gefolgt von 8 Stunden Dunkelheit. Andere Mäuschen mussten mit eher winterlichen Verhältnissen leben, bei denen einer kurzen hellen Periode von 8 Stunden 16 Stunden Dunkelheit folgten. Das hatte gleich zwei Effekte: Zum einen hatten die Winter-Mäusekinder eine verzögerte Aktivitätsphase – sie begannen nach dem Aufwachen später damit, ihre Umgebung zu erkunden als die Sommermäuse. Zum anderen hatten sie offenbar größere Schwierigkeiten, sich an neue Lichtverhältnisse zu gewöhnen, wie sie für den Wechsel der Jahreszeiten typisch sind. Verantwortlich dafür war anscheinend der Haupttaktgeber der inneren Uhr, der in einer kleinen Hirnregion namens Suprachiasmatischer Nucleus beheimatet ist: Er zeigte bei den beiden Mäusegruppen völlig unterschiedliche Aktivitätsmuster.

Sollte es beim Menschen ebenfalls einen solchen Prägungs-Effekt geben, ließe sich besser erklären, warum Winterkinder später verstärkt zu bestimmten Krankheiten neigen, zum Beispiel zu saisonal-affektiven Störungen – auch bekannt als Winterdepressionen –, zu manisch-depressiven Erkrankungen und sogar zu Schizophrenie.

Ob die Ergebnisse allerdings übertragbar sind, ist zweifelhaft – vor allem, weil die Gehirne von Mäusen nach der Geburt viel weniger entwickelt sind als die von Menschenkindern und deswegen möglicherweise eher durch Umweltfaktoren geprägt werden.

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