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Winzlinge auf Spurensuche nach Krebs

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Winzlinge auf Spurensuche nach Krebs
Winzige magnetische Eisenteilchen könnten in Zukunft dabei helfen, Krebsmetastasen in Lymphknoten zu entdecken. Reichern sich die Nanoteilchen nämlich im Lymphgewebe an, verändern sich die magnetischen Eigenschaften der Knoten ? abhängig davon, ob es sich um normales Körpergewebe oder bösartig verändertes Gewebe handelt. Mithilfe der Magnetresonanztomographie kann dann zwischen gesunden und befallenen Lymphknoten unterschieden werden. Das berichten Mukesh Harisinghani und Ralph Weissleder von der Bostoner Harvard-Universität in der Fachzeitschrift PLoS Medicine (Online-Veröffentlichung, DOI: 10.1371/journal.pmed.0010066).

Wenn sich einzelne bösartige Zellen aus Krebstumoren lösen, wandern sie meist über das Lymphsystem in andere Körperbereiche. Passieren sie dabei einen Lymphknoten, setzen sie häufig sich dort fest und bilden Metastasen. Der Befall von Lymphknoten ist daher ein wichtiger Hinweis darauf, in welchem Stadium sich der Primärtumor befindet. Die Diagnose von Lymphknotenmetastasen ist jedoch schwierig und nicht sehr zuverlässig. Bislang wird dazu entweder in einer recht schmerzhaften Prozedur eine Gewebeprobe entnommen oder es werden bildgebende Verfahren eingesetzt. Diese haben jedoch häufig eine so geringe Auflösung, dass eine genaue Unterscheidung zwischen gesunden und veränderten Lymphknoten stark erschwert wird.

Dieses Problem umgehen Harisinghani und Weissleder mit ihrer neuen Methode: Die Wissenschaftler spritzten 36 Krebspatienten mit verschiedenen bösartigen Erkrankungen die magnetischen Nanopartikel und untersuchten sie anschließend mit Magnetresonanztomographie. Die so gewonnenen Daten verglichen die Forscher mit denen einer klassischen Untersuchung der Lymphknoten. Auf diese Weise konnten sie die unterschiedlichen Signale von gesundem und bösartig veränderten Gewebe genau bestimmen und ein Computerprogramm entwickeln, das selbstständig befallene Lymphknoten diagnostiziert. Ein anschließender Test an 34 weiteren Freiwilligen bestätigte die Zuverlässigkeit der neuen Methode.

Ein weiterer Vorteil des Verfahrens: Mithilfe der gewonnenen Daten können sehr detailgetreue dreidimensionale Darstellungen der Lymphknoten angefertigt werden. Diese Bilder könnten Ärzten helfen, die Behandlung und den Verlauf der Krebserkrankung zu kontrollieren, schreiben die Wissenschaftler.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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