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Wissenschaftler untersuchen Seifen-Mumie mit Computertomografie

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Wissenschaftler untersuchen Seifen-Mumie mit Computertomografie
Im 19. Jahrhundert starb eine dicke Frau in Nordamerika und ihr Leichnam verwandelte sich fast vollständig in Seife. Letzte Woche untersuchten Wissenschaftler den mumifizierten Körper mit Hilfe eines transportablen Computertomografen (CT). Sie hoffen, durch die Aufnahmen mehr über die Verseifungsprozesse zu lernen, die einige Leichname in eine wächserne, seifenartige Substanz, das so genannte Leichenwachs oder Adipocere, verwandeln.

Der Experte für medizinische Bildgebung Gerald Conlogue erwartet, dass die Aufnahmen zum Verständnis von Verseifung, der chemischen Umwandlung von Fett in Adipocere, beitragen werden. Verseifung von Leichnamen tritt selten auf und ist abhängig von Faktoren, wie Feuchtigkeit, Temperatur, Bekleidung der Toten und Aktivität von Bakterien. Je dicker die Person, desto eher tritt Verseifung auf.

Die Seifenmumie, “Soap Lady” genannt, wird seit über 100 Jahren im “Mutter Museum”, einem medizinischen Kuriositätenkabinett in Philadelphia, ausgestellt. Seit die Mumie bei Friedhofsarbeiten im vorletzten Jahrhundert entdeckt wurde ist unklar, wer sie war und woran sie starb. Bis 1942 wurde behauptet, die Frau namens “Ellenbogen” sei 1792 in Philadelphia an Gelbfieber gestorben. Historische Nachforschungen ergaben jedoch, dass 1792 keine Gelbfiebertoten in der Region erwähnt wurden. Der Gelbfieberepidemie von 1793 fiel laut amtlicher Liste überdies niemand mit Namen Ellenbogen zum Opfer.

Da die CT-Aufnahmen jedoch völlig unerwartet auch organisches Gewebe zeigen, haben die Forscher Hoffnung, herauszufinden, woran die Frau vor über 150 Jahren wirklich starb.

Arndt Dürr
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