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Wo Jungs zu Jungs und Mädchen zu Mädchen werden

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Wo Jungs zu Jungs und Mädchen zu Mädchen werden
Jungen werden zu Jungen und Mädchen werden zu Mädchen weniger durch das Vorbild des Vaters beziehungsweise der Mutter, sondern durch den Umgang mit Gleichaltrigen des jeweils gleichen Geschlechts. Je mehr Spielkameraden des gleichen Geschlechts ein Kind hat, desto mehr prägen sich geschlechtstypische Verhaltensweisen aus. Dies stellten Wissenschaftler der Arizona State University in einer Studie fest, die sie in der Zeitschrift “Developmental Psychology” veröffentlichten.

Carol Lynn Martin und Richard A. Fabes beobachteten das Spielverhalten von 3- bis 6-jährigen Kindern einer Uni-Kindertagesstätte in einem Zeitraum von sechs Monaten. Am Anfang des neuen Semesters waren sich die neu angekommenen Jungen und Mädchen in ihrem Verhalten noch recht ähnlich. Doch je mehr sich Jungen mit Jungen und Mädchen mit Mädchen anfreundeten, desto mehr prägte sich bei den Jungen aggressives, ruppiges Verhalten aus und bei den Mädchen ein eher sanftes und weniger aktives Benehmen.

“Gleichaltrige können die Rolle des Geschlechtsrollenverstärkers spielen, die die Grenzen des Geschlechtsrollenverhaltens aufzeigen und aufrechterhalten, wobei sie Informationen darüber liefern, wie ein korrektes Jungen-Verhalten und ein korrektes Mädchen-Verhalten aussieht und was die Konsequenzen sind, wenn diese Rollen verletzt werden”, sagen die Autoren.

Die Forscher stellten auch fest, dass die Jungen-Spiele eher entfernt von den Erwachsenen vonstatten gingen, während die Mädchen sich während ihrer Spiele eher in der Nähe von Erwachsenen aufhielten.

Sowohl die Jungen als auch die Mädchen schienen sehr zufrieden zu sein mit ihrem Leben in der gleichaltrigen, gleichgeschlechtlichen Gruppe. Die Forscher weisen allerdings darauf hin, dass bestimmte Fähigkeiten und Routinen, mit Kindern des jeweils anderen Geschlechts zu kommunizieren, verloren gingen. Außerdem gebe es immer einige Jungen und Mädchen, die sich in ihrer jeweiligen gleichgeschlechtlichen Gruppe nicht so wohl fühlten. Diese Kinder würden vermutlich auch in der späteren Kindheit und Jugend eine andere Sozialisation erleben.

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