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Wo Lungenkrebs im Blut Spuren hinterlässt

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Wo Lungenkrebs im Blut Spuren hinterlässt
In Zukunft könnte ein einfacher Bluttest ausreichen, um Lungenkrebs schon in einem frühen Stadium zu diagnostizieren. Die Basis dafür haben nun US-Mediziner gelegt: Sie entdeckten eine Gruppe von 15 Genen, die in den weißen Blutkörperchen von Lungenkrebspatienten ein anderes Aktivitätsmuster zeigen als bei gesunden Menschen. Der Test detektiere die Krankheit im Moment mit einer Zuverlässigkeit von 87 Prozent, berichtete Teammitglied Anil Vachani von der Universität von Pennsylvania auf einer Konferenz der American Thoracic Society in Toronto. Sollte sich der Test auch in größeren Studien bewähren, könnte er einmal das zum Teil aufwendige und langwierige Diagnoseverfahren vereinfachen und beschleunigen.

Viele Hinweise auf Lungenkrebs werden bei CT- oder Röntgenuntersuchungen des Brustkorbs entdeckt, die eigentlich aus einem anderen Grund durchgeführt wurden. Allerdings: „Bei solchen Untersuchungen zeigen sich bei 20 bis 60 Prozent der Patienten Knoten in der Lunge“, erläuterte Vachani. Diese hohe Rate an falsch positiven Ergebnissen macht es nötig, die Diagnose mit Hilfe von weiteren CT-Scans, PET-Untersuchungen oder Biopsien abzuklären. Ein Verfahren, das eine höhere Zuverlässigkeit hat, würde also nicht nur die Ausgaben für die Untersuchungen drastisch verringern, sondern vor allem den Betroffenen die Ungewissheit und die Sorgen ersparen.

Der neue Bluttest sei ein vielversprechender Kandidat für solch ein Verfahren, betonte Vachani. Er reagiert nicht, wie andere Schnelltests für Krebs, auf Eiweißmoleküle oder andere Substanzen, die von den entarteten Zellen freigesetzt werden. Vielmehr nutzt er die Entdeckung aus, dass weiße Blutkörperchen, die Soldaten des Immunsystems, bei ihren Patrouillen mit den Krebszellen in der Lunge interagieren. Dabei werden verschiedene Gene zusätzlich an- und andere ausgeschaltet, konnten die Forscher zeigen. Mit Hilfe der Blutproben von 44 Lungenkrebspatienten und 52 Kontrollprobanden identifizierten sie 15 Erbgutabschnitte, deren Aktivität mit einer hohen Zuverlässigkeit die Anwesenheit entarteter Zellen in der Lunge widerspiegelten.

„Wir planen jetzt, weitere Studien durchzuführen, um den Nutzwert dieses Ansatzes für die Lungenkrebsdiagnose in größeren Bevölkerungsgruppen bewerten zu können“, berichtete Vachani. Sollte er sich darin bewähren, sollen so schnell wie möglich klinische Studien folgen.

Beitrag von Anil Vachani (Universität von Pennsylvania) auf einer Konferenz der American Thoracic Society in Toronto ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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