Der Grund: Der Falter findet kaum noch die passende Kinderstube für seinen Nachwuchs. Für gewöhnlich legen die Nachtfalter ihre Eier auf der Zypressen-Wolfsmilch ab. Zwar ist der Milchsaft in den nadelartigen Blättern toxisch, doch das Gift kann den Raupen nichts anhaben. Die Zypressen-Wolfsmilch wiederum braucht trockene, nährstoffarme Böden – und davon gibt es immer weniger. Außerdem machen Giftstoffe aus Landwirtschaft, Industrie und Straßenverkehr dem Flügeltier zu schaffen.
Der Wolfsmilchschwärmer ist weit verbreitet: Er findet sich nicht nur in Europa, sondern auch in Nordafrika und Asien. Wenn die Raupen aus ihren Eiern geschlüpft sind, fressen sie sich anfangs nur während der Nacht satt, um nicht selbst von Fressfeinden verspeist zu werden.
Mit dem Wachstum wandelt sich ihre Hautfarbe von grün zu schwarz mit weißen Tupfern und rotem Rücken. Dann fressen die Raupen auch tagsüber, gut geschützt durch ihre neue Färbung. Sie signalisiert Vögeln und Mäusen: Vorsicht, giftige Raupe! Denn wohl genährt von der Zypressen-Wolfsmilch trägt sie das Gift der Pflanze in sich.
Foto: W. Schön/BUND