Entscheidend ist dabei wohl die Farbe des unteren Beinabschnittes, die von braun bis schwarz reichen kann. Die Wissenschaftlerin färbte daher die Unterschenkel von Spinnenmännchen mit braunem oder schwarzem Nagellack. Diese lackierten Männchen präsentierte sie anschließend jungen Spinnenweibchen, wobei eine weibliche Spinne jeweils nur mit Männchen derselben Farbe zusammenkommen durfte.
Nachdem die weiblichen Wolfspinnen ihr Erwachsenenalter erreicht hatten, ließ Hebets sie zwischen Männchen verschiedener Farbe wählen: Hatte sich die Spinne in ihrer Jugend nur mit braun gefärbten Männchen abgegeben, paarte sie sich auch jetzt eher mit braun lackierten. Die schwarz gefärbten Männchen fielen dagegen meist ihrer kannibalischen Fresslust zum Opfer. Die Spinnenweibchen bevorzugten damit eindeutig die ihnen aus ihrer Jugendzeit bekannte Farbe für den Geschlechtsverkehr, erklärt Hebets.
Bei Menschen und einigen Vögeln sowie Reptilien ist schon lange bekannt, dass soziale Kontakte das Sexualverhalten prägen. Doch für wirbellose Tiere wie beispielsweise Spinnen war eine derartige Prägung bislang nicht bekannt.