Das langlebigste Nagetier der Welt, der Nacktmull, verdankt sein langes Leben der Stabilität wichtiger Eiweiße in seinem Organismus. Das haben US-Forscher bei Studien an den unterirdisch lebenden Nagern herausgefunden, die bis zu 30 Jahre alt werden können. Für ihre Untersuchungen verglichen die Forscher um Viviana Perez von der Universität von Texas in San Antonio Leberproteine des Nacktmulls mit denen von Mäusen.
Wie die Forscher aus Texas herausfanden, behalten die Proteine des Nacktmulls bis ins hohe Alter hinein ihre Form und Funktion bei. Bei Mäusen hingegen entfalteten sich die Proteine bereits in jungen Jahren häufiger als beim Nacktmull. Bisher nahmen die Wissenschaftler an, dass Säugetiere unter anderem aus dem Grund altern, weil die Zellen zunehmend oxidativem Stress ausgesetzt sind. So nennen die Forscher den Prozess, bei dem Sauerstoffradikale, die bei der natürlichen Atmung entstehen, nicht rechtzeitig unschädlich gemacht werden.
Obwohl seine Zellen mit der gleichen Menge radikaler Sauerstoffverbindungen konfrontiert werden wie die von Mäusen, wird der Nacktmull bis zu 30 Jahre alt. Damit darf sich das Tier rühmen, das bisher langlebigste Nagetier der Welt zu sein. Die texanischen Forscher vermuten, dass beschädigte Proteine des Nacktmulls schneller und besser abgebaut werden als die seiner kleineren Verwandten. Dadurch hat der Nacktmull sein ganzes Leben lang mehr stabile Proteine.
Viviana Perez (Universität von Texas) et al.: PNAS (DOI: 10.1073/pnas.0809620106) ddp/wissenschaft.de ? Helmine Braitmaier