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16 000 Neuigkeiten aus der Zeit der Fugger

Geschichte|Archäologie

16 000 Neuigkeiten aus der Zeit der Fugger
Digitalisierte Fuggerzeitung © ONB

Mehr als 16 000 Zeitungen aus den Jahren 1568 bis 1604 digitalisiert die Österreichische Nationalbibliothek im Rahmen eines Forschungsprojektes. Die Zeitungen aus der Sammlung der Familie Fugger berichten von den wichtigsten Gegebenheiten des Tages. Interessierte können die handschriftlichen Berichte nun im Internet einsehen.

„Aus Franckhreich vernimbt man, es habe sich zu Langres inn Franckhreich ein drago erzaigt, der fresse und verschlinge die mennschen…“ Taucht heute regelmäßig das Ungeheuer von Loch Ness aus dem medialen Sommerloch auf, waren es vor 400 Jahren Drachen, die in der nachrichtenarmen Zeit für Sensationsmeldungen sorgen sollten. Die zum Untier mutierte Zeitungsente ist nur eine von tausenden Meldungen aus dem 16. Jahrhundert, die seit Kurzem im virtuellen Zeitungslesesaal der Österreichischen Nationalbibliothek online nachgelesen werden können.

Generaldirektorin Dr. Johanna Rachinger erläutert das Projekt: „Im Rahmen eines groß angelegten Forschungsprojektes digitalisieren und erschließen wir derzeit mehr als 16.000 Zeitungen aus den Jahren 1568 bis 1604, die sich in unserem Haus befinden. Durch die Digitalisierung der wertvollen Objekte wird es erstmals weltweit möglich, in diesem einmaligen Bestand der wohl berühmtesten ‚Zeitung vor der Zeitung‘ zu blättern.“

Die Fugger-Zeitungen sind Vorläufer von gedruckten Zeitungen, wie sie ab 1605 erschienen. Ihr Name leitet sich ab von Octavian Secundus und Philipp Eduard Fugger, die einer Nebenlinie der Augsburger Kaufmannsfamilie entstammten. Sie sammelten die Zeitungen ihrer Zeit, ließen sie binden und in ihrer Bibliothek verwahren. Durch den Kauf der Fuggerschen Bibliothek kamen die in 27 Bänden zusammengefassten Fugger-Zeitungen im Jahr 1656 in den Besitz der kaiserlichen Hofbibliothek und wurden von Augsburg nach Wien gebracht. „Es handelt sich hier um eine der größten und international bedeutendsten Sammlungen handschriftlich geschriebener Zeitungen im deutschsprachigen Raum“, betont Dr. Andreas Fingernagel, Direktor der Sammlung von Handschriften und alten Drucken.

Die Zeitungen sind handschriftlich verfasste Berichte aus verschiedenen Absendeorten in Europa, aber auch aus Amerika und Asien. Die meisten stammen aus Rom, Venedig, Antwerpen und Köln, den wichtigen Informationszentren der damaligen Zeit. Sie berichten, ganz ähnlich wie heutige Tageszeitungen, über Politik, Wirtschaft und gesellschaftliche Ereignisse ebenso wie über militärische oder religiöse Konflikte, spektakuläre Verbrechen und kuriose Begebenheiten. Die Digitalisierung des Bestandes ist noch im Gang. Bereits digitalisierte Exemplare können unter unten stehendem Link eingesehen werden.

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Quelle: Österreichische Nationalbibliothek
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