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2,59 Millionen Euro für Aufarbeitung der SED-Diktatur

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2,59 Millionen Euro für Aufarbeitung der SED-Diktatur

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur fördert 2011 157 neue Projekte mit 2.593.703 Euro, die sich mit der Geschichte und den Folgen der SED-Diktatur auseinandersetzen. Besonderen Stellenwert haben dabei Projekte, die die Erinnerung an das geschehene Unrecht und die Opfer der Diktatur wachhalten. 25 Projekte widmen sich im kommenden Jahr der Erinnerung an den Bau der Berliner Mauer, der sich 2011 zum 50. Mal jährt. „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“ sagte Walter Ul-bricht am 15. Juni 1961 auf einer Pressekonferenz. Der Diktator log, wie sich nur wenige Wochen später heraus stellte. Er hatte mit dieser Aussage zugleich dem zum weltweiten Symbol für das Unrechts- und Un-terdrückungssystem in der DDR werdenden Bauwerk seinen Namen gegeben. Die Berliner Mauer verschloss ab dem 13. August 1961 das letzte Schlupfloch, um aus der DDR in den Westen entkommen zu können.

Zum thematischen Schwerpunkt der Projektförderung 2011 werden u.a. Film- und Ausstellungsprojekte, aber auch Materialien für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit erstellt. Hierzu gehört u.a. ein Ausstellungsvorhaben der astfilm productions, das sich mit einer multimedialen Sonderschau „Mauerperspektiven“ zuwendet. Eine Fotoausstellung von Arwed Messmer und Annet Gröschner wendet sich dem 50. Jahrestag des Mauerbaus 1961 „Aus anderer Sicht – Fotografische Proto-kolle der Berliner Mauer (1966/2010) zu. Die Ausstellung mit dem Titel „ZOV Sportverräter – Spitzensportler auf der Flucht“ des Zentrums

deutsche Sportgeschichte Berlin-Brandenburg e.V. greift das Thema der Sportlerfluchten von Ost nach West auf. Auch die Wanderausstellung der sächsischen Universitäten und Hochschulen mit dem Titel „Eingemauert“ erhält Projektförderung der Bundesstiftung. Vierzig Tafeln sollen die Geschichte der sächsischen Universitäten am Vorabend des Mauerbaus mit Schwerpunkt auf die Folgen der totalen Abriegelung der DDR für die Universitäten erzählen. Ein Tagungsvorhaben der UOKG widmet sich den Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze und rückt damit ein oftmals im Schatten der dramatischen Ereignisse des Mauerbaus und seiner Folgen weniger beachtetes Unrecht der SED-Diktatur in den Mittelpunkt.

Im Bereich der schulischen und außerschulischen Bildung werden u.a. die Projekte des Zeitbild Verlags: „Zeitbild Wissen 1961/2011 – 50 Jahre Mauerbau“, Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe 1 und 2 so-wie der capito – Agentur für Bildungskommunikation: Wettbewerb „Werde Mauerkünstler“ für SchülerInnen der Sekundarstufe I unterstützt.

Auch 2011 werden wieder Dokumentarfilmprojekte durch die Förderung der Bundesstiftung realisiert werden können. Dazu zählen die Projekte der Leipziger Dok-Filmwochen GmbH, die mit einem Sonderprogramm und einem Symposium „Das Jahr 1961“ im Rahmen des 54. Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm aufgreifen oder das 8. Neiße Filmfestival, das mit der Filmreihe „Mauerbau – innere Emigration“ der Kunst-Bauer-Kino e.V. hervortritt. Die Filmreihe widmet sich der Vorgeschichte des Mauerbaus, der damaligen gesellschaftlichen und politischen Situation vor allem in osteuropäischen Staaten. Der ebenfalls geförderte Dokumentarfilm „Kurt Lichtenstein“ erinnert an das erste Todesopfer an der innerdeutschen Grenze und wird von Havel-Film Babelsberg realisiert. Eine Film-Veranstaltungsreihe der Stiftung Berliner Mauer und des Wilhelm-Fraenger-Instituts wird im August 2011 „Kino auf dem Todesstreifen“ präsentieren. Hier werden Spielfilme und Wochenschauberichte aus den Monaten vor und den ersten Jahren nach dem Mauerbau gezeigt. Die Open Air Filmvorstellungen werden von prominent besetzten Podiumsrun-den kommentiert werden.

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Weiterhin fördert die Bundesstiftung Aufarbeitung 2011 eine große internationale Konferenz zum Kalten Kriegsjahr 1961, die ihren Fokus auf den US-amerikanisch-sowjetischen Beziehungen und den „Wiener Gipfel 1961: John F. Kennedy – Nikita S. Chruschtschow“ legt. Deutscher Projektpartner und Antragsteller ist das Münchener Institut für Zeitgeschichte.

„Neben den zahlreichen innovativen Projekten zu 50 Jahren Bau der Ber-liner Mauer sind wie in jedem Förderjahr zahlreiche Projekte zur vielfältigen Auseinandersetzung mit der kommunistischen Diktatur in die Förderung aufgenommen worden. Allein 340.000 Euro fließen beispielsweise in die Unterstützung der Beratung und Betreuung von Opfern der SED-Diktatur. Ein weiterer Schwerpunkt bei der Projektförderung ist die Unterstützung von Vorhaben, die sich mit den Möglichkeiten, Zeitzeugen in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit einzusetzen, befassen. Hier unterstützt die Stiftung bspw. ein Zeitzeugenprojekt der VOS Nordrhein-Westfalen, das gemeinsam mit dem Institut für Deutschlandforschung an der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt wird.“, so Dr. Anna Kaminsky.

Quelle: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
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