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3D-Einblicke in die Pracht des antiken Pompeji

Geschichte|Archäologie

3D-Einblicke in die Pracht des antiken Pompeji
Dreidimensionale Rekonstruktion des Inneren eines Hauses in Pompeji. (Credit: Lund University)

Elegante Architektur, Mosaiken und farbenfrohe Wandmalereien: Durch die Kombination von 3D-Technologie und archäologischen Informationen haben schwedische Forscher einem Haus des antiken Pompeji seine einstige Pracht zurückgegeben. In einem Video präsentieren sie einen virtuellen Rundgang durch das Haus von Caecilius Iucundus, wie es vor dem Vulkanausbruch im Jahr 79 n. Chr. ausgesehen hat.

Das Gebiet rund um den italienischen Vulkan Vesuv kommt nie wirklich zur Ruhe: Immer wieder erschüttern Erdbeben die Region und sorgen für Schäden. Sie drohen dadurch auch, die Reste Pompejis immer weiter zu ruinieren. Aus diesem Grund hat die Verwaltung Pompejis die internationale Forschergruppen aufgerufen, sie bei der Dokumentation der berühmten antiken Stadt zu unterstützen. So entstand das schwedische Pompeji-Projekt unter der Leitung von Anne-Marie Leander Touati von der Lund Universität.

Teil des Projekts ist die digitale Archäologie: Anhand von Fotos, Scanner-Verfahren und durch archäologische Informationen erstellen die Wissenschaftler 3D-Modelle der Stadtstrukturen, wie sie einst ausgesehen haben. „Durch die Kombination von moderner Technologie mit traditionellen Methoden, können wir Pompeji nun detaillierter darstellen als es bisher möglich war”, sagt Nicolo Dell Unto, der für die digitale Archäologe an der Universität Lund zuständig ist.

Obwohl die Stadt durch den Ausbruch des Vesuv vor fast 2000 Jahren erstaunlich gut konserviert wurde, handelt es sich bei den Überresten dennoch größtenteils um Fragmente der einstigen Strukturen. Wer heute durch die Ruinen von Pompeji spaziert, bekommt dadurch nur einen schwachen Eindruck, wie die Stadt und ihre Häuser in der Antike ausgesehen haben. Mit ihren dreidimensionalen Informationen haben die Forscher nun eines ihrer Untersuchungsobjekte virtuell wiederauferstehen lassen und gleichsam begehbar gemacht. Es handelt sich um das Haus von von Caecilius Iucundus – einem reichen Bürger Pompejis. Ein Video der Wissenschaftler nimmt den Betrachter nun mit auf einen Rundgang in seinem einstigen Familienewohnsitz.

Virtueller Rundgang in einem eleganten Haus

Obwohl Caecilius Iucundus den Forschern zufolge nicht zur absoluten Oberschicht der Stadt gehörte, war sein Haus ausgesprochen elegant und mit bis zu fünf Meter hohen Wänden großzügig gestaltet. Das Video vermittelt somit einen Eindruck, von den Lebensbedingungen dieser Gruppe von Bürgern Pompejis. Der Betrachter muss es nur um die einstigen Bewohner ergänzen: Caecilius Iucundus selbst, seine Familienmitglieder und eine Schaar von Bediensteten und Sklaven.

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Der Rundgang führt neben dem von oben erhellten Empfangsraum in das Arbeitsszimmer des Hausherren. Hier waren die Wände mit den schönsten Wandgemälden des Gebäudes geschmückt. Ebenfalls elegant präsentierte sich der Raum, in dem einst Festmahle für etwa zehn Personen stattfanden. Abgerundet wurde das schöne Ensemble von Entspannungs-Räumen mit Blick auf den Garten. Gelegentlich wir der Rundgang von Aufnahmen unterbrochen, die den heutigen Zustand des Gebäudes verdeutlichen.

Ein interessantes Detail des Films ist auch der virtuelle Blick auf den einstigen Hausaltar des Anwesens. Er besaß Verzierungen, die den Forschern zufolge Schäden durch ein Erdbeben darstellen, das sich 17 Jahre vor dem Untergang Pompejis ereignet hatte. Dies verdeutlicht, dass sich die Menschen über das zerstörerische Potenzial der Naturgewalten durchaus bewusst waren.

Video: Virtueller Rundgang durch das Haus von Caecilius Iucundus. Durch Klicken auf das Zahnrad-Symbol „Einstellungen” kann eine automatische Untertitel-Übersetzung in deutsch aktiviert werden. (Credit: Lund University)

Quelle: Lund University
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