Seit mehr als 100 Jahren rätselt die Wissenschaft über die Funktion kleiner brotlaibförmiger, aus Ton gebrannter Objekte, die immer wieder in bronzezeitlichen Siedlungen zwischen 2000 und 1450 v. Chr. entdeckt werden. Die sogenannten Brotlaibidole lassen auf der Oberfläche Linien in unterschiedlichen, aber keineswegs willkürlichen Anordnungen erkennen, die die Fundstücke als Bestandteile eines Zeichensystems ausweisen. Die Verbreitung der Brotlaibidole zwischen Mittelrheingebiet und unterer Donau, zwischen Ostungarn und Korsika lässt auf die Existenz eines frühen Kommunikationsnetzes zwischen unterschiedlichen europäischen Kulturgruppen schließen. Vielleicht tragen einige der Objekte sogar eine Vorform der Schrift.
Die Sonderausstellung „Aenigma – Der rätselhafte Code der Bronzezeit“, die seit Mai 2011 die bronzezeitlichen Fundstücke präsentiert, wurde vergangene Woche um eine bedeutende Sammlung von Brotlabidolfragmenten von der Insel Korsika und einen einzigartigen Fundkomplex aus Rumänien ergänzt. Damit waren noch nie so viele Brotlaibidole, die nun zum ersten Mal der deutschen Öffentlichkeit gezeigt werden, in einer einzigen Ausstellung versammelt; die Aussteller haben Exponate aus zehn europäischen Ländern zusammengetragen
Die Ausstellung ist noch bis zum 13.November 2011 im kelten römer museum manching zu sehen sein.