Die Schminke der alten Ägypter bestand aus bleihaltigen Stoffen, die zermahlen, gesiebt und wahrscheinlich auch am Feuer gehärtet wurden. Das berichtet ein ungarisch-französisches Forscherteam im „Journal of Applied Physics“ (Ausg. 91, Bd. 4). Die Wissenschaftler hatten mit Unterstützung des Kosmetikkonzerns L’Oréal viertausend Jahre altes Make-Up aus Ägypten untersucht, das im Louvre-Museum in Paris aufbewahrt wird.
Mit der dunklen Schminke zogen die Ägypter die charakteristischen schwarzen Linien über die Augen, die auf historischen Darstellungen zu sehen sind. Die Wissenschaftler um Tamas Ungár konnten nun mithilfe von mit Röntgenanalysen der antiken Kosmetika deren Herstellungsverfahren rekonstruieren. Demnach zerstampfte das Volk am Nil die natürlich vorkommende Bleiverbindung Galenit und siebte sie durch.
Je feiner zerrieben das daraus entstehende Pulver war, desto dunkler und matter wirkte es auf der Haut. Mit gröberem Pulver konnte ein eher glänzendes Make-Up hergestellt werden. Weitere farbliche Effekte erzielten die Ägypter wohl durch Härten des Pulvers am Feuer, vermutet Ungár.
ddp/bdw ? Ulrich Dewald
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