Das Badische Landesmuseum Karlsruhe hat die archäologische Studiensammlung des Altphilologen Professor Dr. Karl Reissinger (1871- 1915) als Schenkung erhalten. Die Sammlung stammt aus dem Besitz der Enkel und Urenkel Karl Reissingers, die heute in Dannstadt-Schauernheim ansässig sind. Es handelt sich um ungefähr 150 archäologische Bodenfunde, die der Münchner Gymnasialprofessor 1900/1901 von einer einjährigen archäologischen Stipendiatenreise nach Italien, Nordafrika, Griechenland, Kreta, den Ägäischen Inseln, Troja und Konstantinopel mitbrachte.
Die Herkunft der Kleinfunde lässt sich aufgrund des glücklicherweise erhaltenen Reiseberichts, eines Reisetagebuchs, mehrerer Aufsätze zu seinen Reise-erinnerungen sowie den eigenhändigen Beschriftungen des Forschers nachvollziehen. Die Funde stammen aus unterschiedlichen historischen Epochen; exemplarisch zu nennen sind das Fragment einer minoischen Wandmalerei, zwei altorientalische Keilschrifttafeln, mykenische Keramikscherben, Marmorfragmente des Parthenon, eine punische Lampe und römische Gesteinsfragmente vom Forum Romanum.
Im Badischen Landesmuseum wird die Sammlung nun wissenschaftlich bearbeitet. Auf Nachfrage kann sie für Forschungszwecke eingesehen werden.