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Aquädukt-Leistung bestimmt

Geschichte|Archäologie

Aquädukt-Leistung bestimmt
Reste des Anio Novus. (Courtesy of Bruce Fouke)

Forscher haben die Durchflussrate eines der wichtigsten Aquädukte des antiken Rom bestimmt: Der Anio Novus versorgte die Millionenmetropole mit 1400 Litern pro Sekunde, ergaben Analysen von Ablagerungen in den Überresten der antiken Leitung.

Auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung besaß das kaiserliche Rom eine ganze Reihe von Aquädukten, die der Stadt Wasser aus der Umgebung lieferten. Der Anio Novus war mit 87 Kilometern eine der längsten unter diesen Leitungen und erreichte Rom auf einem besonders hohen Niveau, so dass er die höhergelegenen Stadtteile versorgen konnte. Er wurde unter Kaiser Claudius im Jahr 52 n. Chr. vollendet und führte Wasser aus dem Fluss Anio im Apennin-Gebirge in die Großstadt. Überlieferungen zufolge bildete er die leistungsfähigste Wasserader Roms. Doch bisher blieb unklar, wie viel Wasser tatsächlich durch das beeindruckende Bauwerk strömte.

Um dieser Frage nachzugehen, haben die Forscher um Bruce Fouke von der University of Illinois in Urbana-Champaign Ablagerungen analysiert, die sich gebildet haben, als einst das Wasser durch den Anio Novus sprudelte. Die Ergebnisse ließen Rückschlüsse auf die einstige Durchflussrate zu: Den Forschern zufolge flossen pro Sekunde etwa 1,4 Kubikmeter durch den Aquädukt – das entspricht etwa sieben Badewannen voll.

Weniger als bisher angenommen

Bisher hatte man eigentlich noch höhere Leistungen angenommen, berichten die Forscher. Diese Schätzungen basierten teils auf Angaben aus dem Werk „De Aquis“, das Sextus Julius Frontinus im Jahr 97 n. Chr. verfasst hat. Die Forscher halten ihre Ergebnisse nun allerdings für eine verlässlichere Quelle als den antiken Text: „Man besaß damals nicht die Mittel, um Wasserfluss und Strömungsgeschwindigkeiten genau zu messen“, erklärt Fouke.

Doch das schmälert die beeindruckende Leistung der Leitung kaum, betonen die Forscher. Klar ist, dass die Wasserleitungen Roms insgesamt die Schlüssel-Infrastruktur bildeten, die das enorme Bevölkerungswachstum der Metropole in der Kaiserzeit ermöglichten. „Durch die zuverlässige Wasserversorgung konnte die Einwohnerzahl Roms im ersten Jahrhundert von 600.000 auf eine Million anwachsen“, resümiert Fouke.

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Quelle: Mitteilung der University of Illinois
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