„Ich habe Glück gehabt“, schreibt Donald P. Ryan – und meint damit nicht nur seine spektakuläre Entdeckung der Mumie von Pharaonin Hatschepsut. Es ist die Bilanz eines aufregenden Forscherlebens. In seinem Buch berichtet der bekannte amerikanische Archäologe und Ägyptologe über sein anstrengendes Leben als Forscher und Ausgräber genauso wie über aufregende Funde und Forschungsergebnisse.
Von seiner Faszination von Ägypten und dem Tal der Könige zeugen lebhafte Anekdoten aus dem Grabungsalltag, die dafür sorgen, dass der Leser trotz vieler Details aus der ägyptologischen Forschungsgeschichte bei der Stange bleibt. Ryan nimmt ihn mit zur Freilegung zahlreicher Gräber im Tal der Könige und beschreibt die unzureichenden Methoden der früheren Archäologen bei der Konservierung der Bestattungsräume und Mumien, auch den achtlosen Umgang mit den vermeintlich „einfachen“ Grabbeigaben.
Dabei geht es ihm nicht um Schuldzuweisung, sondern um die Beschreibung der früheren Grabungen, die unterschiedlichen Interessen der Ausgräber und die enormen Verbesserungen in der heutigen Zeit. Wer wissen will, was Archäologie ist und wie Archäologen arbeiten, der erfährt das von Ryan aus erster Hand. Stefanie Wiese
Donald P. Ryan IM BANN DER PHARAONEN Theiss, Stuttgart 2011 271 S., € 22,95 ISBN 978–3–8062–2434–4