Existenz und Überlegenheit der „germanischen Rasse“ waren Kernbestand der völkischen Ideologie der Nationalsozialisten und dienten der Legitimation der unvorstellbaren NS-Verbrechen. Auch Archäologen ließen sich vom Regime in den Dienst nehmen, fahndeten nach Funden, die die These untermauern sollten, und beteiligten sich am Raub von fremdem Kulturgut in den besetzten Gebieten.
Das Focke-Museum in Bremen (Schwachhauser Heerstraße 240, Tel. +49 (0)421 699600-0) widmet eine Sonderausstellung diesem spannenden Thema („Graben für Germanien. Archäologie unterm Hakenkreuz“, 10. März bis 8. September 2013). In Kooperation mit der Universität und der Landesarchäologie Bremen wurde eine Schau erarbeitet, die nicht nur die Aktivitäten von Archäologen für die braunen Machthaber zeigt, sondern auch mit dem Mythos von der „germanischen“ bzw. „arischen“ Rasse gründlich aufräumt. Auch die Nachkriegskarrieren der Archäologen finden. Der Katalog ist im Konrad Theiss Verlag, Stuttgart, erschienen.
Bild auf der Startseite: Ausgrabung in Solonje (Ukraine) 1943 im Auftrag des NS-Regimes. (Foto: Rijksmuseum van Oudheden, Leiden)