Die Geschichte der arabo-islamischen Welt wird an drei Samstagen in Folge bei ARTE erzählt. Die siebenteilige Dokumentation zeigt, dass die oft als plündernde Nomaden dargestellten Völker in Wirklichkeit eine ganze Kultur schufen, die das moderne Weltbild in Religion, Zivilgesellschaft und Bildungssystem bis heute prägt.
Der erste Abend: Am Samstag, 1. September, um 20.15 Uhr beginnt die Reise und führt rund 12000 Jahre zurück in das südostanatolische Göbekli Tepe, wo die ersten Bauwerke der Welt entstanden. Filmemacher John Fothergill zeigt in der HD-Dokumentation auf, dass die Ursprünge der westlichen Zivilisation im Mittleren Osten liegen, wo Städte- und Ackerbau ebenso entstanden wie Religion, Literatur und architektonische Meisterwerke, z.B. Babylon und Persepolis. In der Dokumentation versucht Fothergill nachzuvollziehen, wie Alexander der Große seinerzeit Persien in dem Glauben eroberte, eine Horde Barbaren zivilisieren zu müssen, und eine Kultur vorfand, die älter war als die seine. Die zweite Folge der Serie um 21.10 Uhr beschäftigt sich mit dem „Siegeszug eines Gottes“ und berichtet über die Entstehung, Entfaltung und Ausbreitung der jüdischen und christlichen Religion. Fothergill erzählt, wie zahlreiche geistige und kriegerische Auseinandersetzungen den Sieg eines einzigen Gottes über die Vielfalt des antiken Pantheons zur Folge hatten. Um 22.05 Uhr folgt eine Dokumentation von Nick Gillian-Smith über die „Arabische Eroberung“. Der Film befasst sich mit den Ursprüngen der Araber und des Islam. Ausgehend von Mohammeds Wirken in Mekka untersucht er die Ausdehnung des islamischen Reiches nach Nordafrika und in den Nahen Osten.
Der zweite Abend: Weiter geht es mit der Geschichte des Morgen- und des Abendlandes am 8. September. Um 20.15 erzählt Filmemacher Jack Mac Innes die Geschichte des Goldenen Zeitalters des Islam und wie muslimische Gelehrte die moderne Wissenschaft begründeten, indem sie erstmals die Ideen der Alten Griechen und Römer mit dem Erbe der Perser und Inder verbanden. So geht beispielsweise unser heutiges Verständnis des Sonnensystems zurück auf jahrhundertelange Beobachtungen durch islamische Wissenschaftler. Die Dokumentation „Der asiatische Schmelztiegel“ um 21.15 beschäftigt sich mit den außerordentlichen Zivilisationen, die sich in Zentralasien herausbildeten. Die seleukidischen Türken, die das byzantinische Reich eroberten finden ebenso Erwähnung wie die Mongolen.
Der dritte Abend: Die zwei letzten Teile der Dokumentationsreihe „Morgenland und Abendland“ werden am 15. September um 20.15 und 21.10 ausgestrahlt. Die erste Dokumentation befasst sich mit dem Aufstieg des osmanischen Reiches, das zur Zeit Elisabeths I. die herrschende Macht war. Der Film macht deutlich, dass es als eines der ersten weltumspannenden und multikulturellen Reiche, eine bedeutende geschichtliche Rolle spielte. Die letzte Folge beschäftigt sich mit Höhepunkt und Niedergang des Osmanischen Reiches. Sie bietet einen Überblick über die Glanzzeit des Osmanischen Reiches im 16. Jahrhundert, zeigt beeindruckende Handelshäuser und prachtvolle Paläste. Außerdem thematisiert sie den europäischen Blick auf das osmanische Reich, das im 19. Jahrhundert sowohl als glanzvolle Kultur als auch als mächtiger Handelspartner galt. Mit dem Niedergang des Osmanischen Reiches im ausgehenden 19. Jahrhundert findet dann auch die Dokumentationsreihe von ARTE ihr Ende.
